Berlin. Zum 1. Juli steht wieder eine Rentenerhöhung an: Die Altersbezüge steigen im Westen um 1,9 und im Osten um 3,6 Prozent. Eine Nachricht, die viele freut, die aber auch die Diskussionen über das Thema Rente anheizen wird: Die einen glauben, die meisten Menschen lebten im Alter arm und ausgegrenzt und es gebe zu wenig Unterstützung. Die anderen regen sich darüber auf, dass es den Rentnern viel zu gut gehe. Wie sieht die Wirklichkeit aus? Studien liefern dazu jetzt interessante und überraschende Ergebnisse.
Der Befund: Das Rentner-Sein ist im Durchschnitt eigentlich ganz schön. Und ganz anders als früher. Eine große Allensbach-Studie mit Umfragen unter mehr als 4.000 Leuten zwischen 65 und 85 Jahren zeigt ein zeitgemäßes Bild vom Alter. Beim Auftraggeber der Studie, dem Versicherer Generali, heißt es: „Statt passiv und zurückgezogen sind ältere Menschen hierzulande mehrheitlich optimistisch, aktiv und motiviert.“
Auch beim Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) beobachtet man anhand von Umfragen einen grundlegenden Wandel. Ruhestand sei immer weniger ein Symbol für „Altsein“, sagt BiB-Direktor Professor Norbert Schneider. Und nennt noch einen wichtigen Punkt: „Gegenwärtig sind deutlich mehr Menschen jenseits des 65. Lebensjahrs erwerbstätig als noch vor zehn Jahren. Die Mehrzahl nicht aus rein ökonomischen Gründen.“ Wohl auch, weil die Gesundheit mitmacht.
Laut Statistischem Bundesamt hat weniger als ein Viertel aller über 65-Jährigen gesundheitliche Probleme, die den Alltag einschränken. Und die Lebenserwartung steigt schneller als das Renteneintrittsalter – die Altersruhe dauert also auch immer länger.
Gut zu wissen, dass es gar nicht schlimm ist, zu den Älteren zu zählen, denn das sind immer mehr. Heute ist jeder Fünfte älter als 65, bis 2060 wird es jeder Dritte sein.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen die interessantesten Zahlen und Fakten rund um die Senioren von heute: