Knapp 11.000 Pkws haben Deutschlands Autohersteller im April produziert. 97 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Dieser dramatische Rückgang wird Folgen haben weit über die Branche hinaus – zumal der Weg zurück zur Normalität noch sehr lang sein wird. Denn wenn nicht produziert wird, dann wird auch nichts verdient!
Maschinenbauer, Zulieferer etwa auch aus der Chemie- oder Textil-Industrie, Logistik, Software-Entwickler, Werbeagenturen und viele weitere Branchen sind von diesem Stillstand direkt betroffen. Wie groß der Anteil des Fahrzeugbaus am Wohlstand hierzulande ist, dürften leider jetzt auch ganz viele merken, die vielleicht glauben, industrielle Produktion spiele gar keine Rolle mehr für ihr Leben. Doch von der Yoga-Lehrerin bis zum Zahnarzt mit seinen individuellen Gesundheitsleistungen sind sie alle von zahlungskräftigen Konsumenten abhängig.
Damit das weiterhin möglich ist, brauchen Unternehmen jetzt staatlichen Rückenwind – nicht nur, aber gerade auch in der Auto-Industrie. Das beginnt mit dem Abbau von Bürokratie, mit zusätzlichen Anreizen für Investitionen sowie Forschung und Entwicklung. Gipfeln kann es in einem Konjunkturprogramm, etwa durch stark gesteigerte Ausgaben der öffentlichen Hand für die Infrastruktur – Schulen, Verkehrswege, Breitbandnetze.
Hier gilt es, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. Dass die Politik das kann, hat sie bisher in dieser Krise ja eindrucksvoll bewiesen.