Wer den ganzen Tag arbeitet, möchte dafür angemessen entlohnt werden. Da ist man in der Pharmabranche gut aufgehoben: Sie zahlt bundesweit mit die höchsten durchschnittlichen Bruttogehälter (Platz zwei), gleich nach den Banken, so aktuelle Zahlen des Jobportals Stepstone. Die Chemiebranche folgt nach dem Fahrzeugbau auf Platz vier.

Die niedrigsten Gehälter findet man im Bereich Freizeit, Touristik, Kultur und Sport. Wie sich der Lohn in den einzelnen Berufen darstellt, die uns täglich begegnen, zeigt die obenstehende Tabelle. Welche Berufe die Chemiebranche sucht, haben wir in der folgenden Übersicht zusammengestellt. Die genannten Bruttogehälter ändern sich unter anderem nach Alter, Erfahrung und Firmenstandort. Die hier verwendeten generischen Berufsbezeichnungen umfassen dabei ausdrücklich Menschen jeglicher Geschlechtsidentität:

Chemikanten

Sie steuern die Herstellung chemischer Erzeugnisse: Aus Rohstoffen entstehen neue Materialien für Lacke, Cremes, Klebstoffe, Medikamente, Elektronik oder Reifen. Geräte werden justiert, Stoffe gereinigt, filtriert und zentrifugiert.

  • Fortbildungen: Techniker, Industriemeister, technischer Betriebswirt.
    Gehalt: 3.500 Euro bis 5.200 Euro.

Chemielaboranten

Bei der Forschungs-, Entwicklungs- und Analysetätigkeit im Labor stellen sie überwiegend Wirkstoffe für Arzneimittel, Kunststoffe, Pflanzenschutzmittel oder Pigmente für Farben experimentell her und untersuchen sie.

  • Fortbildungen: Techniker, Fach- und Betriebswirt, Industriemeister.
    Gehalt: 2.600 Euro bis 4.100 Euro.

Verfahrensmechaniker

Sie bringen Kautschuke und Kunststoffe vor ihrer Verarbeitung in die passende Rohmaterialform: Dazu bereiten sie bestimmte Mengen rieselfähiger, fester oder flüssiger Ausgangsstoffe fürs Einfüllen in unterschiedliche Verarbeitungsmaschinen und -anlagen vor.

  • Fortbildungen: Techniker, Industriemeister.
    Gehalt: 2.500 Euro bis 3.900 Euro.

Pharmakanten

Chemische oder pflanzliche Wirkstoffe werden mit ihrer Hilfe zu Tabletten, Salben oder Impfstoffen gegen Krankheiten wie Grippe, Diabetes oder Entzündungen verarbeitet – mit höchsten Qualitätsansprüchen an die Wartung und Kontrolle der Anlagen und Geräte.

  • Fortbildungen: Techniker, Industriemeister, technischer Betriebswirt.
    Gehalt: 2.700 Euro bis 3.400 Euro.

Mechatroniker

Mechanik, Elektronik und Informatik gehen hier Hand in Hand: Es geht um die Montage und Errichtung komplexer Anlagen und Systeme. Selbstständig werden Maschinen sowie elektronische Antriebs- oder Steuerungssysteme gewartet und montiert.

  • Fortbildungen: Techniker, Industriemeister.
    Gehalt: 2.700 Euro bis 3.600 Euro.

Lacklaboranten

Sie helfen dabei, neue Lacke, Farben und Beschichtungen zu entwickeln: etwa für Gebäudefassaden, die Sonnenenergie speichern; für Handy-Lacke, die nicht zerkratzen; für Autolacke, die vor Rost schützen, oder für PC-Lacke, die die elektrische Leitfähigkeit ändern.

  • Fortbildungen: Industriemeister, Chemotechniker, Lacktechniker.
    Gehalt: 2.900 Euro bis 3.800 Euro.

Elektroniker

Sie haben Spaß an elektronischen Steuerungssystemen: Spezialisten für Automatisierungstechnik durchblicken ihren Aufbau. Es geht um Montieren, Programmieren und Inbetriebnahme von Einzelkomponenten oder ganzen Systemen.

  • Fortbildungen: Industriemeister, SPS-Fachkraft.
    Gehalt: 2.700 Euro bis 3.900 Euro.

Industriekaufleute

Für alle, die gerne organisieren, kommunizieren oder präsentieren: Hier geht es um vielfältige betriebswirtschaftliche Abläufe, zum Beispiel das Personal- und Rechnungswesen, das Controlling, das Marketing, um Vertrieb und Kundenbetreuung.

  • Fortbildungen: Betriebswirt, Fachkaufmann.
    Gehalt: 2.600 Euro bis 3.700 Euro.

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Sabine Latorre
Bis 2024 Leiterin aktiv-Redaktion Rhein-Main

Dr. Sabine Latorre war bei aktiv 22 Jahre lang die Spezialistin für Themen aus der Chemie- und Pharma-Industrie – bis zu ihrem Rentenbeginn im April 2024. Sie liebt es, komplizierte Zusammenhänge einfach darzustellen – so schon vor ihrer Zeit bei aktiv als Lehrerin sowie als Redakteurin für die Uniklinik Heidelberg und bei „BILD“. Außerdem schreibt sie naturwissenschaftliche Sachbücher für Kitas und Schulen. Privat reizen sie Reisen sowie handwerkliche und sportliche Herausforderungen.

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