Die Miesmacher und Ängste-Schürer werden dies hier nicht gerne lesen: 2016 war für Deutschland das beste Jahr seit 1972. Das ist lange her. Es war die Zeit kurz vor der ersten Ölkrise – die dem Optimismus der Wirtschaftswunderjahre den Garaus machte.

Seither prägten, trotz enorm gestiegenen Wohlstands, zwei große Sorgen das Verhältnis der meisten Leute zum Thema Wirtschaft: die Furcht vor Geldentwertung und die Furcht vor Jobverlust. Zählt man beides zusammen, also Inflationsrate plus Arbeitslosenquote, kommt man auf den „Elendsindex“. Der Ökonom Arthur Okun hat ihn einst in die Wirtschaftswissenschaft eingeführt – als simplen, aber aufschlussreichen Maßstab für wirtschaftliche Stabilität.

Bei der Inflation kommt Deutschland im Jahresdurchschnitt 2016 auf 0,4 Prozent. Und bei der Arbeitslosigkeit auf 6,1 Prozent. Damit beträgt der Elendsindex 6,5. Vor drei Jahren lag er noch bei 8,4, am höchsten war er 1997 mit 13,4. Und in mehr als der Hälfte aller Jahre seit dem Schock der ersten Ölkrise lag der Elendsindex über 10.

Nur Zahlenhuberei? Ein Kopfrechnen, das gegen das Bauchgefühl der Bedrohung nicht ankommt? Das mag man so sehen. Aber immerhin zielt das meiste, was uns die Alles-ist-Mist-Fraktion um die Ohren haut, auf eben diese beiden Themen Geldstabilität und Jobsicherheit. Der Euro, so sehr er die Völker eint und den Alltag erleichtert, ist eine Weichwährung. Angeblich! Der freie Handel, die Flüchtlinge, die Digitalisierung – all das nimmt uns die Arbeit weg. Angeblich!

In Wahrheit läuft es relativ gut. Bei den Preisen, auch bei den Jobs. Und insgesamt so erfreulich wie zuletzt vor 44 Jahren.