Frankfurt. Die Digitalisierung ist der Treiber im Maschinenbau. Deutsche Unternehmen haben dabei die Nase vorn. Über den Wandel in der Branche und die Chancen sprach AKTIV mit Hartmut Rauen, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbands VDMA.
Wo steht der deutsche Maschinenbau beim Megatrend Industrie 4.0?
Technologisch sind wir der Schrittmacher und haben einen deutlichen Vorsprung vor anderen Ländern. Das hat sich auf der Hannover Messe erneut gezeigt. Aktuell ist eine der spannenden Fragen, über welche Plattformen der Datenaustausch läuft.
Wer wird hier das Rennen machen? Der Maschinenbau oder Google und Co.?
Wir sehen die Maschinenbau-Unternehmen in einer günstigen Position, das hat eine Studie unseres Verbands ergeben. Ein neutraler IT-Anbieter wird es schwer haben, sich in die Schnittstelle zwischen Technologielieferant und Abnehmer zu schieben, denn diese Beziehungen sind komplex und oft über Jahre gewachsen.
Wird der Maschinenbau damit immer mehr zur Software-Industrie?
Hardware und Software wachsen in der Branche schon seit vielen Jahren zusammen. Dabei nimmt der Anteil der IT an der Wertschöpfung zu. Dennoch ist unsere Branche mit 1,35 Millionen Erwerbstätigen der größte Arbeitgeber für Ingenieure und Facharbeiter. Wir brauchen nach wie vor das Anwendungs- und Produkt-Know-how.
Können wir also beruhigt in die Zukunft blicken?
Mit Zuversicht – und wachsam. Industrie 4.0 bedeutet einen Umbau in den Fabriken. Mit der höheren Komplexität werden neue und andere Kompetenzen gebraucht. Außerdem bietet der Maschinenbau für die großen Zukunftsfragen wie Energieeffizienz oder Elektromobilität Lösungen an. All das wird zu einem starken Wachstum führen.