Limburg. Angst vor der fortschreitenden Technik und der Fabrik der Zukunft ganz ohne Menschen? Darüber kann man bei Limtronik in Limburg nur milde lächeln. Denn hier wuchs die Anzahl der Mitarbeiter von 90 Beschäftigten Ende 2009 auf heute 160.

Dabei ist bei dem Hightech-Betrieb Industrie 4.0, die industrielle Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik, schon längst Realität. Die smarte Fabrik wurde gemeinsam mit der iTAC Software AG in Montabaur entwickelt. Sie dient als Forschungs- und Demonstrationsplattform für Industrie-4.0- Lösungen – nicht im Labor, sondern in der Realität.

Die Anlagen behalten den Überblick

Limtronik zählt zu den modernsten Betrieben bundesweit. Die Maschinen behalten hier den Überblick, kommunizieren selbstständig miteinander, sorgen für eine reibungslose Produktion und übernehmen auch monotone Arbeiten wie die kontinuierliche Kontrolle gleicher Produkte.

Und das sind bei Limtronik vor allem elektronische Baugruppen sowie maßgeschneiderte Systeme im Kundenauftrag – von der winzigen, eng bestückten Leiterplatte und Baugruppen über große Schaltschränke bis hin zur Systemmontage, darunter Messgeräte oder Überwachungskameras.

Die meisten Kunden stammen aus den Bereichen Telekommunikation, Sicherheitstechnik, Medizintechnik und Industriesteuerung sowie der Solar-Industrie. Extrem flexibel und schnell wird auf deren Anfragen reagiert. „Und wer keine eigene moderne Elektronikfertigung hat, kann die Fabrik auf Zeit bei uns mieten, inklusive des Könnens und Wissens all unserer Mitarbeiter“, erläutert Gerd Ohl, einer von drei geschäftsführenden Gesellschaftern des Unternehmens.

Mensch und Maschine müssen interagieren

Denn damit tatsächlich alles reibungslos läuft, arbeiten hier hoch qualifizierte Menschen, vom Industrie-Elektriker bis zum Ingenieur oder Layouter für das Design von Elektronikplatinen.

Die meisten wurden sogar selbst ausgebildet. So wie Marcel Pannu. Er kam ursprünglich als Leiharbeiter zu Limtronik, absolvierte dann eine Ausbildung zum Industrie-Elektroniker und schloss diese 2013 als bundesbester Azubi ab. Inzwischen arbeitet er in der Produktion und schreibt unter anderem Programme für die Bestückung der Bauelemente.

Ohl: „Wir brauchen solche bestens ausgebildeten Mitarbeiter, die Ideen entwickeln und in die Prozesse einbringen, denn nur wenn Mensch und Maschine interagieren, funktioniert unsere smarte Fabrik.“