Ludwigshafen. Im Supermarkt lagern sie dicht an dicht: bunt bedruckte Kartons mit Gemüse, Reis, Nudeln und Pizza. Die Papierverpackungen schützen die Produkte, lassen sich super stapeln und kostengünstig transportieren.
Doch es gibt ein Problem: Hergestellt werden die Kartons oft aus recyceltem Altpapier. Dieses kann kritische Mineralölrückstände, etwa aus Resten von Druckfarben, enthalten. In der Verpackung drohen sie, auf die Lebensmittel überzugehen.
„Haben sie sich erst in der Nahrung angereichert, lassen sie sich selbst durch Kochen oder Backen nicht mehr entfernen“, betont Heiko Diehl, Manager im Bereich Dispersions & Pigments bei der BASF. Der Ludwigshafener Chemie-Konzern entwickelt und produziert Spezialbeschichtungen, die die Kartoninnenseite hauchdünn überziehen und so verhindern, dass die Schadstoffe wandern.
Eine solche Barriere besteht aus vielen Makromolekülen. „Man kann sie sich wie ein engmaschiges Netz vorstellen“, sagt Diehl. Die großen Mineralölmoleküle kommen nicht hindurch und bleiben im Papier; harmloser Wasserdampf kann passieren. Bis zu drei Jahre schützen die Filme die Lebensmittel. Wichtig: „Die Dauer, bis die Barriere undicht werden kann, muss länger sein als die Haltbarkeit des verpackten Produkts“, so Diehl.
Gleichzeitig soll die Schicht so flexibel sein, dass sie beim Falten der Kartons nicht reißt. Und: Bei erneutem Recycling der Pappe muss sich die Barriere problemlos ablösen.