Donauwörth. Aus drei mach eins! Nach diesem Prinzip konstruiert das Luftfahrtunternehmen Airbus Helicopters in Donauwörth ein neues, super schnelles Fluggerät. Der „Racer“ („Rapid and Cost-Effective Rotorcraft“) kombiniert den klassischen Hubschrauber-Rotor mit Technik, die man sonst aus dem Flugzeug kennt: Doppeldecker-Tragflächen geben dem Speed-Helikopter Auftrieb, Propeller an deren Spitzen sorgen für mehr Schub. Damit ist das Fluggerät 50 Prozent schneller als ein herkömmliches Modell – und deutlich sparsamer und leiser.

Vor allem für Notfall-Einsätze und rasche Verbindungen zwischen Städten ist der Rennhubschrauber gedacht. Er nimmt acht bis elf Passagiere an Bord. Mit einer Reisegeschwindigkeit von rund 400 Stundenkilometern schafft er beispielsweise die Strecke München-Hamburg in zwei Stunden. Gestartet und gelandet wird senkrecht, auf dem Hochhausdach.

Das kühne Projekt entsteht im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms „Clean Sky“ zur Entwicklung umweltfreundlicher Luftfahrt-Technologien. Bislang existiert der Racer nur als Modell. Doch Airbus meint es ernst: Die Endmontage soll 2019 beginnen, der Erstflug ist für 2020 geplant.

Zum Abheben wird zunächst alle Kraft in den sich drehenden Rotor gelenkt. Ist der Hubschrauber dann oben in der Luft, wird der Rotor gedrosselt. Zwei nach hinten gerichtete Propeller übernehmen und erzeugen den nötigen Schub für die flotte Reisegeschwindigkeit. Der Aufbau aus Verbundwerkstoffen und Metall spart Gewicht.

Neben dem Racer verfolgen die Schwaben weitere Zukunftsprojekte, die das Fliegen entscheidend verändern könnten: Im Lufttaxi „Vahana“ mit Elektroantrieb schwirren Passagiere bald ohne Pilot durch die Luft. Und im fliegenden Auto „Pop.Up“ für zwei löst sich eine Transportkapsel vom Fahrzeug und fliegt einfach über den Stau hinweg.