Nach der Landtagswahl beginnt die Zeit der Koalitionsverhandlungen. Und dabei werden die inhaltlichen Schwerpunkte für die neue Landesregierung und für die nächsten fünf Jahre gesetzt. In der Bildungspolitik soll das Thema „Wirtschaft“ einen Schwerpunkt bekommen – und als eigenständiges Fach in den weiterführenden Schulen eingeführt werden. Eine gute Idee.

Ein Schulfach Wirtschaft wird helfen, jungen Menschen eine gute Unterstützung für die Lebenswirklichkeit zu bieten. Es geht nicht nur darum, zu erläutern, welche Klippen bei einem neuen Handyvertrag zu umschiffen sind.

Sondern es geht vor allem darum, Zusammenhänge zu verstehen und ganz alltägliche Fragen zu beantworten: Wie kann ich für das Alter vorsorgen? Was sind Zinsen? Wie werden Löhne verhandelt? Themen wie die Verbraucher- und Finanzbildung, die Interessenvertretung der Arbeitnehmer oder auch die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen sind zu behandeln – und zwar ausdrücklich ohne ideologische Scheuklappen.

Wenn auf diese Weise eine wirtschaftliche Allgemeinbildung aufgebaut und gestärkt wird, kann das eine große Chance für NRW und seine jungen Bürger sein, denn: Das Schulfach Wirtschaft kann bereits in der Schulzeit ein Grundempfinden für die Funktionsweise von Wirtschaft erzeugen. Wer ökonomische Zusammenhänge hinterfragen kann, ist ein mündigerer Bürger.