Krefeld. Es belebt die Zunge und kühlt die Haut: Menthol, der Inbegriff von Frische. Synthetisch hergestellt wird der meistverkaufte Aromastoff der Welt zum Beispiel beim Spezialchemie-Konzern Lanxess am Standort Krefeld-Uerdingen.
Im ätherischen Öl der Minze und anderen Kräutern ist Menthol enthalten.Aber die benötigten Mengen könnte man gar nicht ernten: Die weltweite Nachfrage liegt bei über 30.000 Tonnen, Tendenz steigend.
Die Kapazitäten verdoppelt
Seit 1973 lässt sich der Stoff künstlich herstellen. Bei Raumtemperatur ist Menthol ein farbloser Kristall mit Pfefferminzgeruch. Ausgangsstoff in der Produktion von Lanxess ist die aromatische Verbindung Kresol aus eigener Herstellung.
Durch Hinzufügen von Wasserstoff (Hydrierung) gewinnt man daraus Menthol. Bei dieser Reaktion kommt ein hocheffizienter Katalysator zum Einsatz, den Lanxess-Forscher entwickelt haben. Das Produkt geht zur Weiterverarbeitung an den Partner Symrise, einen der weltweit größten Hersteller synthetischer Duft- und Geschmacksstoffe. In Zahnpasta, Kaugummi und Bonbons sorgt es für frischen Atem, in Deos und Duschgels muntert es Morgenmuffel auf.
Wegen des kühlenden Effekts auf Haut und Schleimhaut kommt reines Menthol auch in Salben und Inhalationen vor. Dort wirkt es gegen Sportverletzungen, Insektenstiche und Juckreiz. Zudem erleichtert es verschnupften Nasen das Atmen. 2012 investierten Lanxess und Symrise jeweils zweistellige Millionensummen, um ihre Kapazitäten zu verdoppeln.
„Wir liefern Menthol und das Vorprodukt Thymol in allen Qualitätsstufen, auch in Reinheiten, wie sie die Pharma-Industrie benötigt“, sagt Manager Ralf Krüger. „Unserem Partner können wir so Liefersicherheit und gleichbleibende Qualität bieten – unabhängig von Ernte- und Preisschwankungen.“