In der politischen Diskussion über die Arbeitszeitmodelle der Zukunft wird eines häufig übersehen: Flexible Lösungen bei der Arbeitszeitgestaltung sind längst Realität – zum Glück! In vielen Betrieben ist es gang und gäbe, dass Beschäftige bei privaten Terminen früher gehen oder später kommen können. Ebenso hat kaum ein Arbeitgeber etwas dagegen, wenn ein Angestellter während der Arbeitszeit Privates erledigt, solange die Arbeit gemacht wird und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nicht leidet.

In vielen Betrieben gibt es schon Lebensarbeitszeitkonten. Und die Entwicklung hin zu flexiblen Arbeitsformen wie Homeoffice und mobilem Büro ist nicht mehr aufzuhalten. Zum allergrößten Teil entspricht diese Handhabe sowohl den Bedürfnissen der Beschäftigten als auch der Betriebe. Allerdings: Damit für diese gelebte Praxis auch der rechtliche Rahmen stimmt, muss das Arbeitszeitgesetz neu austariert werden. Denn die Realität hat die Gesetzeslage längst überholt.

Nach dieser müsste ein Arbeitnehmer, nachdem er abends noch ein paar Mails geschrieben hat, elf Stunden Pause machen. Solch starre Regelungen sind unnötig. Viel wichtiger ist es, genügend Spielraum für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gewähren, ohne den Arbeitsschutz dabei aus dem Auge zu verlieren.