Mellrichstadt. Mit 20 Mitarbeitern ist die Carl Fritz Imkertechnik GmbH ein eher kleines Unternehmen. Für Imker und industrielle Verarbeiter von Honig ist der Betrieb jedoch ganz groß. Denn die Firma aus dem unterfränkischen Mellrichstadt liefert vom hölzernen Bienenstock bis zum Glas alles, was nötig ist, damit der Honig aus den Waben auf den Frühstückstisch kommen kann.

Seit 1873. Damals stellte der als Bauspenglerei gegründete Betrieb die erste Honigschleuder mit einem Metallbehälter her. Sie funktioniert noch, sagt Firmenchef Michael Fritz stolz: „Bei guter Pflege halten unsere Geräte sehr, sehr lang.“

Der Juniorchef repräsentiert die siebte Generation des Familienbetriebs und leitet das Unternehmen seit zwei Jahren gemeinsam mit Vater Wolfgang. Die Schleudern – heute aus hochglänzendem Edelstahl – sind der wichtigste Umsatzträger. Die sehr empfindlichen Bienenwaben werden dabei in Gitterroste gehängt und dann geschleudert. Der Honig wird durch die Zentrifugalkraft aus den Waben gesogen.

Die Produktion ähnelt einem Handwerksbetrieb. Die runden Schleudern und die Honig-Rühr-Mischgeräte, mit denen der Honig cremig gemacht werden kann, sowie Lagerbehälter, Pumpen und Abfüllmaschinen werden sehr individuell gefertigt. 15 unterschiedliche Größen gibt es. Für den Stadtimker aus Berlin, der in seiner Küche schleudert, bis zum industriellen Verarbeiter, der Tausende von Kilo produziert, müssen schließlich alle Kundenwünsche erfüllt werden.

Es kommt hinzu: Im deutschsprachigen Raum sind die Maße für Bienenstockrahmen sehr unterschiedlich. „Wir müssen individuell fertigen und können keine großen Serien bauen“, sagt Fritz. Rund 1.000 Schleudern werden jährlich hergestellt.

Fast die Hälfte der Produktion geht ins Ausland. Gerade ist ein Auftrag aus Tadschikistan fertig. Auch in den Oman wurde kürzlich geliefert. Ständig wird an Verbesserungen getüftelt. In Kooperation mit einer Hochschule wird eine vollautomatisierte Rührmaschine entwickelt.

Honig liegt im Trend. Vor allem in den Städten widmen sich immer mehr Menschen der Bienenzucht. Natürlich sind auch Wolfgang und Michael Fritz Imker. „Weil es Spaß macht und wir mitreden können müssen“, erklärt der Seniorchef.