Regensburg. Wie wär’s mit Rückentraining vor dem Arbeitsbeginn? Oder Pilates und Yoga in der Mittagspause? Nach Feierabend gäbe es auch noch was für die Ausdauer.
Die 8.000 Mitarbeiter des Autozulieferers Continental in Regensburg haben jetzt die Qual der Wahl, wenn es darum geht, fit zu bleiben. Denn auf dem Gelände des weltweit größten Continental-Standorts gibt es seit kurzem ein modernes Gesundheitszentrum einschließlich einer Praxis für Physiotherapie.
Das Angebot ist konzernweit ohne Beispiel. Angestoßen wurde es von der Führung in Regensburg. „Wir ermöglichen es so unseren Mitarbeitern, das Thema Gesundheit in ihren Arbeitsalltag zu integrieren“, sagt Thomas Ebenhöch, der Standort- und Werkleiter.
30 Gruppenkurse pro Woche
Wer schwitzen will, dem stehen auf mehr als 300 Quadratmetern unter anderem ein Gruppenraum und vier kleinere Trainings- und Behandlungszimmer zur Verfügung. „Und wir haben Duschen“, sagt Quirin Zieglmeier, der Gesundheitsmanager des Standorts. Ohne die sei es schließlich für sehr viele Kollegen nicht attraktiv, sich vor oder während der Arbeitszeit sportlich zu bewegen.
30 Kurse gibt es schon pro Woche. Sie werden von professionellen Trainern geleitet, dauern meist eine Stunde und kosten nur wenige Euro. Vieles zahlt die Krankenkasse. Und wenn nicht, schießt Continental in der Regel etwas dazu.
„Bewegungsarmut ist ein großer Risikofaktor für die Gesundheit“, betont Zieglmeier.Dem Unternehmen geht es mit dem Angebot nicht nur darum, für die Mitarbeiter attraktiv zu sein. Es ist auch daran interessiert, dass sie lange gesund und leistungsfähig bleiben – oder nach einem Rückschlag schnell wieder fit werden.
Neben den vorbeugenden Kursen gibt es deshalb auch Therapie-Angebote, vor allem Krankengymnastik. Wie in jeder gewöhnlichen Praxis kann man sich auf Rezept behandeln lassen. Egal also, ob nach Kreuzbandriss, Meniskusschaden oder Bandscheibenvorfall: Wenn Continental-Mitarbeiter zur Behandlung müssen, entfällt die oft umständliche und zeitraubende Fahrt quer durch die Stadt.
Schon im ersten Monat gab es es über 400 therapeutische Behandlungen im neuen Gesundheitszentrum. „Die Zeitersparnis ist ein riesiger Pluspunkt“, meint Zieglmeier. Er hofft nun, dass eines nicht mehr vorkommt: dass Mitarbeiter verordnete Therapien wegen eines Mangels an Möglichkeiten sausen lassen.