Hildesheim. Es wird eine Zeit nach Corona geben. An dieses neue Morgen denken heute schon die Mitglieder vom Verband Unternehmer Hildesheim. „Wir wollen Wirtschaftsstrukturen erhalten“, sagt ihr Vorsitzender Matthias Melder. Der Verband hilft dabei mit zwei Projekten, einer Telefon-Hotline für von der Krise betroffene Unternehmer sowie mit der Spendenaktion „Coronahelden-Challenge“.
Mit diesen Spenden sollen Einzelhandel und Gastronomie der Domstadt unterstützt und zugleich Alltagshelden aus sozialen und pflegenden Berufen geehrt werden. Wie zum Beispiel Maria Wächter-Quante und Sophia Bahr. Sie gehören zu den 200 Heldinnen und Helden der Krise, die als Dankeschön einen 100-Euro-Gutschein geschenkt bekamen.
Das Geschenk für Coronahelden bringt Geschäften Umsatz
Bezahlt werden die sogenannten „Hildesheim Gutscheine“ aus den Spendengeldern, in Geschäften und Gaststätten der Großstadt kann man mit diesen Wertmarken einkaufen. Die Coronahelden bringen den Betrieben also Umsatz. Sophia Bahr freut sich über den Gutschein; die Auszubildende der Ameos-Klinik will von den 100 Euro ihrer jüngeren Schwester etwas abgeben. Auch Maria Wächter-Quante lächelt angesichts des Dankeschöns. Sie arbeitet seit fast 30 Jahren auf der Intensivstation des St.-Bernward-Krankenhauses. „Ich wollte nie etwas anderes machen“, erzählt sie.
Die Spendenaktion wird vom Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall unterstützt. Spenden kann jeder, sagt Werner Fricke vom Unternehmerverband. „Knapp 20.000 Euro sind bisher zusammengekommen.“
Auf ganz andere Weise profitierte der Künstler und Kunstdozent Nikolaus Reinecke von der Vereinigung. Weil ihn die Krise wirtschaftlich stark traf, nutzte er das von Verband und Stadt Hildesheim eingerichtete Sorgentelefon. Motto: Unternehmer helfen Unternehmern.
Beratung war menschlich sehr toll und aufbauend
Zusammen mit den Beratern machte Reinecke eine Bestandsaufnahme von Ausgaben und Einnahmen. Und bekam die Empfehlung: „Reden Sie mit allen! Schauen Sie, ob Sie Aufträge vorziehen können, die für später geplant waren. Senken Sie Kosten, verschieben Sie Ausgaben, beantragen Sie Fördergelder!“
Was Reinecke beeindruckte: „Die Gespräche waren menschlich sehr toll, sehr aufbauend, Mut machend.“ Nach wie vor ist er in Kontakt mit seinen Beratern und will es bleiben. Dabei hatte er anfangs lange gezögert, die Hotline zu nutzen. Inzwischen hat er sie weiterempfohlen.