Die Zwangspausen großer Unternehmen (auch deutscher) in China dauern an. Lieferketten sind unterbrochen. Reisebeschränkungen treffen die Luftfahrt massiv. In der Ausbreitung des Coronavirus sehen Institutionen wie die US-Notenbank Fed ein neues Risiko für die Weltwirtschaft.
Der Blick auf China verdüstert sich – und das in einer Zeit, in der Europa und das Riesenreich ihre Beziehungen verbessern wollen. Zwei wichtige Termine stehen dazu unmittelbar bevor: Im Frühjahr will Peking Gastgeber eines EU-China-Gipfels sein. Im September ist der Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Leipzig vorgesehen. Wenn nicht weitere Schocks den Zeitplan durcheinander bringen.
Gerade jetzt darf der Dialog – bei allen Problemen, auch in Sachen Menschenrechte – nicht aus dem Tritt geraten. Vor allem das Investitionsschutzabkommen CAI, über das seit 2013 verhandelt wird, ist ganz wichtig. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat es sich für die zweite Jahreshälfte auf die Agenda geschrieben, dann hat Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft inne. CAI kann den Marktzugang europäischer Unternehmen in China entscheidend verbessern.
Die Europäer haben eine gute Verhandlungsposition. Denn China muss viele selbst verursachte Probleme an den Wurzeln anpacken. Das galt schon vor Corona.