Ludwigshafen. Der Konjunkturmotor der Chemie-Industrie in Rheinland-Pfalz stottert: Die Umsätze der Branche gingen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 6,9 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück.

Am stärksten traf es das Inlandsgeschäft: Es verzeichnete ein Umsatz-Minus von 12,9 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten sank im Jahresschnitt um 1,4 Prozentpunkte auf 45.501.

Ein Grund für die negative Entwicklung ist laut Bernd Vogler, Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Rheinland-Pfalz, der „niedrige Ölpreis“. Doch es geht um mehr: „Wir sehen derzeit keine eindeutigen Signale zur Belebung des Geschäfts und hoffen auf mehr Aufträge.“ Zwar gäbe es „positive Impulse“ bei Aufträgen und Produktion: Diese stiegen um 1,4 und 1,5 Prozentpunkte an.

Betriebe erwarten keine Belebung

Doch Vogler rückt das Bild sofort zurecht: Diese gute Entwicklung sei lediglich auf „zwei starke Monate“ zurückzuführen. „Um das Umsatz-Minus zu stoppen, brauchen wir noch mehr Schwung!“

Für 2017 erwarten die Betriebe jedoch lediglich ein „gleichbleibendes Niveau von Produktion und Umsatz“, so eine aktuelle Verbandsumfrage. Ihre Lage bewerten sie überwiegend als „befriedigend“. Investitionen fließen aktuell verstärkt ins Ausland. Gefragt nach den größten Risiken stehen „steigende Energie- und Rohstoffkosten“ an erster Stelle. Und die Betriebe wollen bessere Rahmenbedingungen für Innovationen.

Vogler: „Unternehmer sehen komplexe Regulierungen sowie aufwendige Zulassungs- und Genehmigungsverfahren als die größten Innovationshemmnisse.“ Die Politik müsse die Bedingungen optimieren.