Balingen. Grillhähnchen und Aufläufe duften appetitanregend bei der Zubereitung. Sie hinterlassen aber auch Fettschmutz im Backofen, der sich nur schwer entfernen lässt. „Fette und Öle verharzen ab bestimmten Temperaturen“, erklärt Rudolf Fackler, Leiter der Entwicklung beim Reinigungsmittelhersteller Seeger in Balingen. „Man nennt diesen Vorgang auch Polymerisation. Dabei entstehen durch chemische Reaktionen aus einzelnen Molekülen langkettige Verbindungen.“

Je höher der Anteil ungesättigter Fettsäuren ist, desto eher neigen Fette und Öle dazu, heftig zu verkleben. Schrubben hilft gegen die Verschmutzung meist nicht viel: „Die Schicht aus verharztem Fett hat eine inerte Oberfläche und bietet nur wenige Angriffspunkte“, so der Experte.

Reiniger gegen Fett sind alkalisch

Bricht man die langkettigen Verbindungen auf, lassen sie sich leichter entfernen: „Das schaffen alkalische Spezialreiniger“, erklärt der Experte. Durch den hohen pH-Wert werden Fette „verseift“, die Strukturen weichen auf. Außerdem beinhalten die Produkte Tenside, also waschaktive Substanzen. Die schieben sich zwischen den Fettschmutz und die Metalloberfläche des Ofens – der so umhüllte Schmutz lässt sich leichter abwaschen.

Wichtig: Den Reiniger einige Zeit einwirken lassen und mit warmem Wasser abwaschen.

Andrea Veyhle
Autorin

Nach dem Germanistik- und Anglistik-Studium absolvierte Andrea Veyhle ein Volontariat und arbeitete für eine Agentur. Seit 2007 ist sie freiberuflich für verschiedene Verlage tätig. Für aktiv berichtet sie in Reportagen über die Chemie in Baden-Württemberg und stellt mit Porträts die vielseitigen Berufsbilder der Branche vor. Außerdem erklärt sie, wo uns chemische Produkte im Alltag begegnen. In ihrer Freizeit experimentiert sie gerne in der Küche, Kalorien strampelt sie auf dem Rennrad wieder ab.

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