Bremen. Digitalisierung wird das Lernen so radikal verändern wie vorher wohl nur der Buchdruck vor 600 Jahren. Und in Übersee hat diese Zukunft schon begonnen.

An der amerikanischen Online-Hochschule Coursera studieren bereits 15 Millionen Menschen. Sie sitzen in allen Winkeln der Welt, sehen Video-Vorlesungen, legen online Prüfungen ab. Selbst die Elite-Uni Stanford bietet Web-Studiengänge an – kostenlos! Bester Absolvent war bislang übrigens ein elfjähriger Junge aus Pakistan. Das heißt: Digitalisierung öffnet den Zugang zu Bildung für alle, unabhängig von ihrer Herkunft.

Auch in den Schulen ändert sich einiges. „Digitale Medien ermöglichen bessere individuelle Förderung“, sagt der Bremer Bildungsinformatiker Professor Andreas Breiter. Tafel? Kreidezeit! Heute erkennt Software die Defizite der mit Tablets lernenden Schüler. Und strickt über Nacht einen individualisierten Lehrplan. Die Lehrerrolle ändert sich vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter. Und: „Man kann Dinge ganz anders erfahrbar machen, besser visualisieren.“ Eine Kernspaltung am Tablet simulieren? Kein Problem.

In den USA oder den Niederlanden gibt es das alles schon. Bei uns ist Nachholbedarf. „Unseren Schulen fehlt es an Infrastruktur und Geld für Betrieb und Support“, bemängelt Breiter. Schnelles WLAN? Oft nicht da. Zudem seien auch die Lehrer nicht für den Einsatz digitaler Medien ausgebildet. Breiter: „Wir müssen hier umdenken. Und zwar dringend.“

Richtig ist: Die Digitalisierung dreht unser ganzes Leben auf links. Falsch ist: Angst davor zu haben. Wie die digitale Revolution alles verändert, zeigt dieses aktiv-Themen-Special insbesondere an den Bereichen Arbeitswelt, Medizin und Verkehr. Hier geht’s zur Einführung:

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