Limburg. Agil sein, schwimmen, tanzen: „Sport gehört zu meinem Alltag dazu“, sagt Karoline Kipping. Seit zwei Jahren arbeitet die Kommunikationswissenschaftlerin beim Limburger Pharma-Unternehmen Mundipharma. „Hier gibt es ein tolles Gesundheitsmanagement mit vielen Angeboten zu Ernährung und Fitness. Für mich ein Pluspunkt bei der Wahl des Arbeitgebers.“

500 Mitarbeiter beschäftigt das Familienunternehmen am Standort, 700 im ganzen Unternehmen. Gesundheit ist hier Chefsache: „Dafür müssen wir etwas tun“, findet Geschäftsführer Dietmar Leitner, „nicht nur privat, sondern verstärkt im beruflichen Alltag.“

Seit 2012 sorgt ein professionelles Gesundheitsmanagement dafür, dass es nicht bei Einzelaktionen wie gesundem Essen in der Kantine oder dem alljährlichen Gesundheitstag bleibt: „Wir sehen das ganzheitlich“, erklärt Inka Steiof-Gebert, die das Projekt leitet. Alles kommt auf den Prüfstand: Ist der Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet? Wie kann das Unternehmen helfen? Welche Fitnessangebote sind sinnvoll?

Weniger Fehlzeiten, mehr Motivation

Das Wohlergehen der Belegschaft auf hohem Niveau fördern wollen auch die Chemie-Sozialpartner mit ihrer „Gesundheitsinitiative“, die sie letztes Jahr ins Leben gerufen haben. Arbeitgeber und Gewerkschaft ziehen hier an einem Strang: „Ein starkes Engagement im Gesundheitsmanagement zahlt sich aus“, sagt Margret Suckale, Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbands Chemie. „Denn gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg unserer Branche.“

Das fängt bereits beim Azubi an. Florian Albrecht, angehender Industriekaufmann bei Mundipharma, prüft die Angebote im firmeneigenen Intranet: „Ich nutze zum Beispiel kostenlose Schwimmbadbesuche, unser Fußball-Team und die gemeinsame Skifreizeit“, erzählt er.

Versandleiter Thorsten Göbel, seit 33 Jahren im Unternehmen, profitiert von dem Unterdrucksauger, der ihn beim Heben schwerer Pakete entlastet. Und Event-Managerin Brigitte Barbera ist nach ihrer Bandscheiben-Operation froh über den höhenverstellbaren Schreibtisch.

„Alle Kollegen sind im Prinzip sehr an den Maßnahmen interessiert“, sagt Betriebsrätin Claudia Reichwein. „Dennoch gibt es auch Zurückhaltung. Man will erst einmal sehen, was die Maßnahmen langfristig bringen.“

Beim Technologiekonzern Heraeus in Hanau ist man bereits einen Schritt weiter: „Wir konnten Verbesserungen der psychischen Beanspruchung, der Arbeits- und Leistungsfähigkeit sowie der Fehlzeitenentwicklung nachweisen“, so Hendrik Mertens, Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes.

Auch der benachbarte Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore schafft gesundheitsförderliche Strukturen: „Wir können mit Stolz sagen, dass das Thema Gesundheit in den Köpfen unserer Mitarbeiter angekommen ist“, sagt Personalentwicklerin Barbara Kriebitzsch.