Aus Sicht der Jugendlichen ist die Lage geradezu ideal: Ihnen stehen buchstäblich viele Türen bei der Wahl eines geeigneten Ausbildungsberufs weit offen. Auf jede Bewerberin, jeden Bewerber kommen rein rechnerisch 1,6 offene Stellen in Bayern. Auch in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (M+E) suchen die Betriebe nach wie vor Nachwuchs.
Bayerische M+E-Betriebe schaffen noch mehr Ausbildungsplätze
„Trotz der volatilen Wirtschaftslage investieren die Unternehmen in die Ausbildung, um ihren Fachkräftebedarf zu decken“, sagte Bertram Brossardt. Der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm stellte das Ergebnis einer Umfrage zur Ausbildung unter den Mitgliedsunternehmen vor. So hat sich die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für den Ausbildungsstart Herbst 2024 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal erhöht. Auch für das kommende Jahr rechnet der Verband mit einer weiteren Steigerung. „Es wird aber immer schwieriger für die Betriebe, passende und genügend Bewerberinnen und Bewerber zu finden“, so Brossardt.
Laut der Hälfte der Firmen fehlt es den Bewerbern häufig an der „passenden Eignung“. Das können zum Beispiel fehlende mathematische Kenntnisse, wenig Technik-Verständnis, aber auch ungenügende Sprachkompetenzen sein. Nur für knapp 8 Prozent der Firmen ist die schlechte wirtschaftliche Lage ein Grund, weniger Azubis einzustellen.
Die Perspektiven für die jungen Menschen sind in der Industrie nach wie vor ausgezeichnet. Knapp 93 Prozent der Azubis werden 2024 vom Unternehmen nach erfolgreichem Abschluss übernommen, fast 80 Prozent sogar mit unbefristetem Vertrag. Von den nicht übernommenen Auszubildenden verlässt die überwiegende Mehrheit das Unternehmen auf eigenen Wunsch - etwa, um ein Studium aufzunehmen oder eine andere berufliche Richtung einzuschlagen.
Unternehmen setzen auf praxisnahe Berufsorientierung
Da bei der Vielfalt der möglichen Ausbildungssstellen die Berufswahl besonders wichtig ist, setzen die Betriebe weiterhin auf Praktika. Knapp 95 Prozent halten ihr Angebot an Praktikumsplätzen im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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