Köln. Skifahren in der Wüste, Wohnen auf 1.000 Meter Höhe, Zugfahren unter Wasser – nicht kleckern, sondern klotzen, scheint bei Bauherren aus aller Welt derzeit das Motto zu sein. Überall entstehen Bauwerke, die hinsichtlich Kosten und Dimensionen Rekorde knacken.
Türkei
In Istanbul wird derzeit am größten Flughafen der Welt gearbeitet. Der Airport im Norden der türkischen Millionen-Metropole umfasst eine Fläche von 9.000 Hektar und ist auf 150 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt – internationaler Rekord. Gebaut werden allein sechs Start- und Landebahnen.
USA
Rund 5 Milliarden Dollar soll die neue Apple-Zentrale in Cupertino im US-Staat Kalifornien gekostet haben. Sie gilt damit als teuerstes Bürogebäude der Welt. Die ersten von rund 12.000 Beschäftigten des Elektronik-Riesen sind bereits in das Ufo-ähnliche Domizil eingezogen, aber die Bauarbeiten am „Campus 2“ sind noch nicht ganz abgeschlossen. Das kreisrunde Hauptgebäude ist 260.000 Quadratmeter groß und hat einen Außenumfang von gigantischen 1,6 Kilometern.
Dubai
Warum nicht in der Wüste zur Abkühlung ein bisschen Ski fahren? In Dubai ist das schon jetzt auf einer 400 Meter langen Abfahrt möglich, aber in einigen Jahren könnte eine 1,2 Kilometer lange Indoor-Piste zur Verfügung stehen. Sie wäre die längste ihrer Art und soll Teil des geplanten Stadtviertels „Meydan One“ sein, das auch Wohnungen, ein Einkaufszentrum, ein Hotel sowie die mit 420 Metern welthöchste Wasserfontäne bieten soll. Fertig sein soll all das im Jahr 2020, wenn in Dubai die Weltausstellung Expo stattfindet.
Saudi-Arabien
Dubai hat einen weiteren Weltrekord aufzuweisen: Hier steht der Burj Khalifa, das mit 828 Metern welthöchste Gebäude. Saudi-Arabien will den Rekord knacken und baut an der Westküste derzeit den Jeddah Tower, der mehr als 1.000 Meter in den Himmel ragen soll. Ende 2019 könnte der Riese bezugsfertig sein, die Kosten werden auf 1,2 Milliarden Dollar taxiert.
Russland
Beim Baubeginn vor drei Jahren bezeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin es als das „größte Bauprojekt der Welt“. Durch die Pipeline Sila Sibiri („Kraft Sibiriens“) will Russland ab 2018 jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China pumpen. Allein auf russischem Gebiet wird die Leitung 4.000 Kilometer lang sein, die Kosten werden auf rund 50 Milliarden Dollar beziffert.
China
Der längste Unterwassertunnel der Welt könnte in einigen Jahren im Nordosten Chinas befahrbar sein. Der Plan: Ein 123 Kilometer langer Eisenbahn-Tunnel unterhalb des Golfs von Bohai soll die Hafenstädte Dalian und Yantai verbinden. 90 Kilometer der Strecke würden unterhalb des Wassers verlaufen – Weltrekord. Mit 37 Kilometern unter Wasser ist der Eurotunnel zwischen England und Frankreich der bisherige Weltmeister unter den Unterwassertunneln.