Im Autobau zählt jedes Gramm. Denn je weniger ein Fahrzeug wiegt, umso weniger Sprit verbraucht es. Deshalb bestehen viele Komponenten heute schon aus Kunststoff statt aus Metall. Doch das ist nicht alles: Jetzt werden Metallteile auch durch Naturfaser ersetzt.
Die BASF in Ludwigshafen hat kürzlich zusammen mit dem Automobilzulieferer IAC den weltweit ersten Naturfaser-Rahmen für ein Schiebedach entwickelt. Dieser besteht zu 70 Prozent aus pflanzlichen Rohstoffen und wird bereits in der aktuellen E-Klasse von Mercedes verwendet. „Die Naturfaser-Dachrahmen sind rund 40 Prozent leichter als Dachrahmen aus Metall“, sagt Thorsten Habeck, Marketingleiter im BASF-Fachbereich Dispersionen für Faserbindung.
Das Chemie-Unternehmen steuert das wasserbasierte und somit entsprechend umweltfreundliche Bindemittel bei. Dieses hält die Fasern zusammen und verfestigt sie. „Neben der erforderlichen Belastbarkeit sorgt es auch für die Wärmebeständigkeit des Leichtbauteils“, erläutert der Fachmann. In der Herstellung werden aus den Fasern zunächst große Matten (Halbzeuge) hergestellt. Die Weiterverarbeitung ist dann problemlos möglich – unter Druck und Temperatur lassen sich die Halbzeuge leicht zum gewünschten Bauteil formen.