Bonn. Die Metall- und Elektro-Industrie zahlt gut. Die Gehälter der Auszubildenden in dieser Branche liegen weit oben, wie neueste Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn zeigen.

Während Azubis über alle Branchen und Lehrjahre gerechnet in Westdeutschland 832 Euro brutto pro Monat verdienen, schneiden Jugendliche, die einen Metall- und Elektro-Beruf erlernen, deutlich besser ab: So kommt ein angehender Zerspanungsmechaniker auf 1.005 Euro und ein Mechatroniker-Azubi auf 998 Euro. Zum Vergleich: Ein Bankkaufmann erhält 964 Euro. Nur Lehrlinge in Bauberufen wie Maurer stehen besser da.

In der Gunst der jungen Frauen liegen Metallberufe landesweit abgeschlagen auf Platz 53

An der Bezahlung dürfte es also nicht liegen, dass in der Branche Tausende Lehrstellen frei bleiben. Vor allem junge Frauen machen nach wie vor einen großen Bogen um technische Berufe – und das trotz aller Bemühungen um mehr weibliche Azubis in den Unternehmen. Sie wollen vor allem Kauffrau, Verkäuferin, Arzthelferin oder Friseurin werden.

Das gilt auch für Nordrhein-Westfalen, wie eine nach Bundesländern gesonderte Erfassung des BIBB ergibt. Demnach liegt ein Metallberuf in der Gunst der Frauen in NRW erst an 53. Stelle der Rangliste aller 2015 neu abgeschlossenen Lehrverträge: die Industriemechanikerin. Bei den Männern dagegen ist nach wie vor der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers am beliebtesten. Auf Rang vier landesweit rangiert der Elektroniker, auf Platz sieben der Industriemechaniker.

Um mehr Jugendliche für eine Karriere in der Metall- und Elektro-Industrie zu begeistern, investiert die Branche landesweit in die Nachwuchswerbung. Etwa mit Portalen wie ichhabpower.de und mit hochmodernen M+E-Trucks. Das sind schwere Lkws, in denen Schüler die faszinierende Welt der Hightech-Industrie erleben können.