Bonn/Stuttgart. Wer in eine Ausbildung startet, muss sich oft den alten Spruch anhören: Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Jedoch: Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind zwischen 2005 und 2017 bundesweit im Schnitt um 22 Prozent gestiegen. Und das real - also inflationsbereinigt.
Das geht aus Daten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) mit Sitz in Bonn hervor. Wenn man sich die Tarifvergütungen genauer anschaut, wird klar: Es gibt große Unterschiede.
Der Beruf Mechatroniker genießt laut einer Umfrage hohes Ansehen
In der Metall- und Elektro-Industrie ist die Vergütung besonders stattlich. Und die Berufe der Branche genießen im Vergleich auch noch ein besonders hohes Ansehen, wie eine Umfrage des BIBB ergab. Ganz vorne dabei bei den prestigeträchtigsten Berufen ist übrigens: der Mechatroniker!
Eine neue Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung nimmt 20 Branchen genau unter die Lupe. Fazit: Die Vergütung im ersten Ausbildungsjahr ist in der M+E-Industrie spitze. Hier gibt’s zu Beginn schon 1.037 Euro. Zum Vergleich: Im Bereich Floristik beträgt die Vergütung 604 Euro, im Bäckerhandwerk sogar nur 565 Euro.
Ein Abschluss erhöht die Jobsicherheit
Ausbildung lohnt sich in jedem Fall, das zeigt auch die Statistik. Denn die Beschäftigungsverhältnisse von Leuten ohne Berufsausbildung enden häufig viel früher – in einem Fünftel der Fälle in Baden-Württemberg bereits innerhalb eines halben Jahres. Deshalb betont Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit: „Eine gute Ausbildung oder das Nachholen eines Abschlusses tragen ganz wesentlich zur Arbeitsplatzsicherheit bei.“