Diese Nachricht regte viele auf: „Nur 62 Menschen besitzen genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.“ Das meldete die globalisierungskritische Hilfsorganisation Oxfam.
Da denkt man an den Reisbauern, dem die Top-Milliardäre doch ruhig etwas abgeben könnten. Bloß: Um den geht’s nicht! Oxfam stützt sich auf eine Statistik, die was ganz anderes misst.
Für ihre Vermögensberater hatte die Bank Credit Suisse die globale Verteilung der „Nettovermögen“ nachgezeichnet – Guthaben minus Schulden. Befund: Die so gesehen Ärmsten leben vor allem in reichen Ländern, etwa Leute, die ihr Studium per Kredit finanzieren, aber auch überschuldete Hausbesitzer oder gescheiterte Tycoons. Der Reisbauer, dem keiner was leiht, ist in dieser Statistik weiter oben.
Oxfam schnappte sich die „Forbes“-Liste der Superreichen, verglich das obere Ende mit den unteren 50 Prozent im Credit-Suisse-Befund. Aber dort schlagen die Schuldner aus dem Norden ins Kontor. So gesehen hat ein Kind mit Sparschwein mehr als Millionen Erwachsene zusammen.