Der Standort Deutschland ist noch gut – aber lange nicht so gut, wie viele glauben. Noch entscheidender: Qualität und Attraktivität des Standorts bröckeln, und das seit Jahren. An erster Stelle steht die Summe der Arbeitskosten, die sich immer weiter von unseren Wettbewerbern wegentwickelt.

Deutschlands Metall- und Elektro-Industrie geht mit hohen Arbeitskosten in den internationalen Wettbewerb: 42,80 Euro kostete 2015 im Schnitt die Arbeitsstunde. Nur Norwegen, Belgien und Schweden sind teurer, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die wichtigsten europäischen Wettbewerber können viel günstiger kalkulieren, Tschechien um rund 25 Prozent, Polen um 20 Prozent.

Die hohen Arbeitskosten sind ein entscheidender Standortnachteil, der bisher durch Faktoren wie höhere Qualität und Produktivität ausgeglichen wurde. Doch die Wettbewerber holen auf, während hierzulande die Kosten steigen.

Diese Entwicklungen sind kein unabwendbarer Schicksalsschlag. Sie lassen sich stoppen und sogar umkehren – noch.