Köln. Endlich Urlaub – die Sommerferien stehen vor der Tür. Aber viele Deutsche dürften mit einem mulmigen Gefühl in die Ferien starten: Die Angst vor Einbrechern geht um!

Zu Recht: 167.000 Wohnungseinbrüche registrierte die bundesweite Kriminalstatistik im vergangenen Jahr. 10 Prozent mehr als 2014! Und damit so viele wie seit fast 20 Jahren nicht. Alle drei Minuten setzt irgendwo ein Einbrecher das Stemmeisen an. Schadenssumme, für die Versicherungen 2015 aufkommen mussten: 530 Millionen Euro!

Die Täter sind leider nicht so drollig wie die Panzerknacker im Comic. „Es zeigt sich eine überproportionale Zunahme organisierter, reisender Tätergruppen aus Südost- und Osteuropa“, so Innenminister Thomas de Maizière.

Wie soll man da ruhig am Strand liegen? Der Polizei allein wollen die Deutschen den Schutz von Haus und Hof jedenfalls nicht mehr anvertrauen. Sie rüsten ihre Wohnungen und Häuser auf! Und investieren in Sicherheitstechnik: bessere Schlösser, einbruchshemmende Fenster, Überwachungstechnik. Damit den Dieben ihr fieses „Har! Har! Har!“-Lachen vergeht.

Den Herstellern von Einbruchsschutz-Ausrüstungen beschert das kräftige Umsatzzuwächse. Beispiel Alarmanlagen: 740 Millionen Euro setzte die Branche damit im vergangenen Jahr um, ein Plus von 7 Prozent. „Der Markt kommt in Bewegung, immer mehr Privatleute investieren in die Sicherheit der eigenen vier Wände“, bestätigt Norbert Schaaf, Chef des Bundesverbands Sicherheitstechnik.

Immerhin: Der Staat beteiligt sich an den Kosten. Wer mindestens 2.000 Euro in den Einbruchschutz investiert (die Schwelle soll 2017 sinken), bekommt jetzt auf Antrag 10 Prozent Zuschuss.

Der Trend zum Selbstschutz zeigt offensichtlich Wirkung: Immer öfter beißen sich die Langfinger an besser gesicherten Türen und Fenstern die Zähne aus! Vor 15 Jahren scheiterten nur 34 Prozent aller Einbruchsversuche. Zuletzt dagegen gab schon annähernd jeder zweite Ganove auf.

Schräg: Auch wegen der gestiegenen Zahl abgebrochener Einbruchsversuche sieht die Kriminalstatistik so übel aus. Weil sie misslungene wie geglückte Langfinger-Attacken gleichermaßen ausweist. Für die rund 96.000 Haushalte, die 2015 wirklich ungebetene Gäste hatten, ist das allerdings ein schwacher Trost.