Es ist ein historisches Vertragswerk – nach über 20 Jahren Verhandlungen zwischen der EU und dem Mercosur. Der südamerikanische Wirtschaftsblock, das sind im Kern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, wird künftig einen gemeinsamen Freihandelsraum mit den EU-Staaten bilden.

In Zeiten zunehmender nationaler Abschottungspolitik bedeutet das viel mehr als einen wirtschaftlichen und politischen Erfolg. Es ist ein Durchbruch für die ins Stocken geratende Globalisierung – von der gerade Deutschlands Industrie und ihre Beschäftigten doch seit Jahrzehnten profitieren.

Zollfreie Exporte von Autos, Maschinen und Chemieprodukten in den Mercosur mit seinen 260 Millionen Menschen werden hierzulande Beschäftigung bringen.

Freilich muss das Abkommen zuvor den Ratifizierungsprozess in den EU-Staaten überstehen. Wenn das klappt, kommt auch der Klimaschutz ein Stück voran. Die Vereinbarung sieht nämlich die strikte Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens vor. Es bietet somit auch die Möglichkeit, auf den Erhalt der Regenwälder hinzuwirken. So manche jugendliche Klima-Aktivisten mögen diese Chance noch gar nicht erkannt haben.

Linke wie rechte Nationalisten jedoch, die gerne lautstark gegen jede Form von Freihandel wettern, ignorieren und verfälschen die vielen objektiven Vorteile des Abkommens bewusst.

Mal wieder. Aber das kennt man ja.