Frankfurt. „Die Stimmung ist gut, aber mit Blick auf die Zukunft unverkennbar eingetrübt.“ So brachte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbands Hessenmetall, die Ergebnisse der 29. Chef-Umfrage des Verbands unter den Mitgliedsunternehmen auf den Punkt. Internationale Handelskonflikte, politische Unsicherheiten, rückläufige Wachstumsprognosen und Belastungen durch zunehmend höhere Kosten hinterlassen laut Mang Spuren.

Inlandsgeschäft auf hohem Niveau abgeschwächt

An der Erhebung hatten sich 144 Firmen beteiligt, ein Viertel der Mitglieder, die ein gutes Drittel der Beschäftigten der hessischen Metall- und Elektro-Industrie (M+E) repräsentieren. Die Ergebnisse erläuterte Mang im Dezember im Verbandshaus in Frankfurt.

Seit Ende letzten Jahres sind demnach die wesentlichen Impulse für die hessische M+E-Industrie aus dem Ausland gekommen. Das Inlandsgeschäft schwächte sich zuletzt jedoch auf sehr hohem Niveau ab. Insgesamt wurden 3.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit knapp 221.000 Beschäftigten erwartet die Branche einen Jahresumsatz von 64 Milliarden Euro in 2018. Mang: „Das bedeutet ein Plus von 4 Prozent und ein Allzeithoch.“

Investitionen bleiben auf einem hohen Niveau

Dennoch bewerten die hessischen M+E-Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation zurückhaltender als noch im Frühjahr 2018. Über 62 Prozent der Befragten schätzen ihre Lage im Herbst als gut ein, 29 Prozent als befriedigend und 9 Prozent als schlecht. Allerdings sehen sie die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger optimistisch: Zwar erwarten 14 Prozent eine bessere, aber ebenso viele eine schlechtere Entwicklung. Gut 71 Prozent der Unternehmen rechnen nicht mit einer Veränderung.

Zukünftig will man weiter Arbeitsplätze aufbauen, aber weniger als bisher. Die Investitionen bleiben auf hohem Niveau und erfolgen zukunftsorientiert in neue Produkte, Maschinen und Anlagen, aber auch in die Qualifizierung der Mitarbeiter für neue Produkte und Verfahren.

Mang: „Die M- und E-Unternehmen – allen voran der Maschinenbau und die Auto-Industrie – sind digital fortgeschrittener als andere Branchen, und das ist eine gute Ausgangsposition, um im Wettbewerb vorn zu bleiben.“