Wiesbaden. Rund fünf Millionen Passagiere registriert im Schnitt jeden Monat der Frankfurter Flughafen. Die können mit etwas Glück beim Landeanflug neben der Skyline auch die Paulskirche sehen, ein Symbol für Freiheit und Demokratie im Herzen Europas.
„Europa ist eine Insel der Freiheit, des Friedens und des Rechts in einem Meer von viel Korruption, Gewalt, Diktatur und Krieg, deshalb sollten wir alles dafür tun, sie zu bewahren.“
Mit diesen Worten eröffnete VhU-Präsident Wolf Matthias Mang den 25. Hessischen Unternehmertag Ende Oktober in Wiesbaden. Rund 1.000 Gäste waren der Einladung der Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände (VhU) ins Kurhaus gefolgt, um über Deutschland und Europa zu diskutieren.
„Natürlich ist die Europäische Union kein Paradies, aber – allen Herausforderungen zum Trotz – ein besserer Teil der Welt“, betonte Mang und appellierte, sich für die Staatengemeinschaft und ihre Werte starkzumachen.
Ein Netzwerk vielfältigen Nutzens
Mang: „Für mich geht es in der EU um eine Partnerschaft, die solidarisch wie pragmatisch sein muss, und es geht um handfeste Vorteile für alle in einem Netzwerk vielfältigen Nutzens.“
Wie Ministerpräsident Volker Bouffier hervorhob, ist die EU die Basis für ein starkes Deutschland. Und Hessen sei das Tor zu Europa. Der Sinn bestehe darin, Interessen im Inneren auszugleichen und im Äußeren die Belange Europas in einer globalisierten Welt zu vertreten. Bouffier: „Ein starkes Hessen braucht und stützt ein starkes Europa – das ist unsere Herausforderung.“
„Weniger Hochglanzprospekte und Versprechungen, dafür mehr Ehrlichkeit und Augenmaß für das, was möglich und nötig ist“, wünscht sich Udo Di Fabio für Europa. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter und Rechtsprofessor an der Universität Bonn ist überzeugt, dass sich die Staatengemeinschaft in Vielfalt neu erfinden wird. Di Fabio: „Errungenschaften wie Binnenmarkt und gemeinsame Handels- und Außenpolitik müssen gestärkt und auch dort rekonstruiert werden, wo Überregulation und Fehlentwicklungen entstanden sind.“