Da gibt es nichts zu beschönigen: Der schleppende Impfstart (heißer Anwärter für das „Unwort des Jahres“) sorgt für Enttäuschung statt für die ersehnte schnelle und flächendeckende Erlösung vom Corona-Virus. Wir könnten schon weiter sein, wären auf nationaler und auf EU-Ebene einige Entscheidungen anders gefallen – wie man rückblickend weiß.
Der Frust darüber ist verständlich, verstellt aber den Blick auf die Leistung, die Politik und Wirtschaft gerade vollbringen. Die Hersteller haben in Rekordzeit höchst komplexe Impfstoffe entwickelt. Auch staatlicher Unterstützung ist es zu verdanken, dass die Produktion bereits vor der Zulassung angefahren werden konnte.
Bei der Steigerung der Mengen kommen die Unternehmen an Grenzen, die sich weder durch politische noch durch unternehmerische Entscheidungen einfach so überwinden lassen: Die Knappheit wichtiger Rohstoffe und die zeitintensive Qualitätssicherung sind da vor allem zu nennen. Geld sei nicht der limitierende Faktor, machte einer der Hersteller eindringlich klar.
Wenn in den kommenden Wochen dennoch mehr Impfstoff geliefert wird, zeigt das umso mehr die Leistungsfähigkeit der Industrie. Produktionsprozesse wurden verändert, neue Produktionsstätten sind im Aufbau.
Auf diese Leistungsfähigkeit kommt es auch weiterhin an beim komplexer werdenden Kampf gegen das Virus mit immer neuen Mutationen.
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
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