Streamen und im Internet surfen, ohne dass es ruckelt. Das erwartet jeder privat. Für Unternehmen ist stabile Datenübertragung ungleich wichtiger – denn immer mehr Prozesse im Betrieb laufen digital ab, ebenso der Austausch mit Partnern und Kunden.

Eine Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) besagt: Der Ausbau der digitalen Netze in Bayern geht voran. Dennoch klagen 68 Prozent der Betriebe, dass unzureichende Netze ihr Geschäft beeinträchtigen. Vor allem in ländlichen Gebieten, wo es an Glasfaserverbindungen und verlässlicher Abdeckung mit 5G-Mobilfunk mangelt.

„Ohne Daten läuft bei uns nichts“, sagt etwa Ingo Hild. Der Werkleiter von ams-Osram in Schwabmünchen zeigt, wo im Werk des Licht- und Sensorikkonzerns Daten eine Rolle spielen. In der vernetzten Fabrik werden Leuchtstoffe und Vorerzeugnisse für die Licht-Industrie produziert.

Die Push-Nachricht ruft den Monteur herbei

Beispiel Instandhaltung: „Schau mal bei Maschine 47 vorbei, da ist ein Fehler aufgetreten“, meldet der digitale Ticketmanager. Per Push-Nachricht wird ein Mitarbeiter alarmiert. Die Nachricht muss sicher bei ihm ankommen, sonst klappt das nicht. Genauso benötigt die Fernwartung mit Datenbrille ein stabiles Netz. Nur so kann ein Mitarbeiter die Anlage aus der Ferne in Ordnung bringen. Auch die Produktrückverfolgung mit maschinenlesbarem Kennzeichen erfolgt digital. Per Scan wird erfasst, wann, wo, was verarbeitet wurde. Daraus entsteht ein „Reisebericht“ vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt – er ist wichtig für die Qualitätssicherung.

Direkt in der Fertigung ist das Unternehmen ebenfalls auf zuverlässigen Datenfluss angewiesen. Er ermöglicht beispielsweise bessere Ergebnisse, etwa wenn in den großen Sinterglocken Metallstäbe gesintert werden. Früher wurde die Dichte dieser Stäbe manuell gemessen, jetzt wird der Vorgang mittels selbstlernender neuronaler Netze optimiert.

Beim Drahtzug entstehen riesige Datensätze

Beim Drahtzug wird jeder Zentimeter mit künstlicher Intelligenz vermessen. Auf einer Spule mit 1.000 Meter Draht ergibt das riesige Datensätze.

Nicht zuletzt sorgen Daten für flotte Schichtwechsel. Mit dem QR-Code lassen sich an jeder Anlage die letzten fünf Arbeitsvorgänge aufrufen, so geht keine Information verloren.

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

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