Memmingen. Lenkrad nach links, einschlagen, noch mal zurück – das war einmal! Statt den Wagen mit viel Kurbelei in die Waschanlage einfahren zu lassen, hat sich das Unternehmen Otto Christ etwas Besseres ausgedacht: Beleuchtete Radführungsrohre leiten das Fahrzeug zur korrekten Startposition.

Der Waschtechnik-Hersteller aus dem Allgäu hat aber noch mehr auf Lager für den Fahrzeug-Frühjahrsputz. Das Familienunternehmen mit 1.500 Mitarbeitern in Europa hat sich in den letzten Jahren intensiv damit befasst, neue Trends beim Autowaschen aufzuspüren.

Multitasking mit Düsen, Schaum und Bürste

Intelligente Steuerungen sorgen für fließende Abläufe, ermöglichen maschinelles Multitasking mit Düsen, Schaum und Bürste. Die Walzen sind elektronisch gesteuert und haben Direktantrieb. Vom ersten Schaumauftrag bis zur Ausfahrt mit frisch getrockneten Scheiben geht so alles leise, fix und mit weniger Energie.

Das Schlachtschiff ist die Portalwaschanlage „Vega“, sie schafft laut Otto Christ 45 Prozent höhere Waschzahlen im Vergleich zur marktüblichen Autowäsche. Die neuen Anlagen sind flexibel und auch für große Fahrzeuge wie SUVs geeignet. Da helfen etwa größere Radwaschbürsten. Sensoren erkennen Position und Größe der Felgen, das System wählt automatisch das dazu passende Programm.

Was passiert hinter dem bunt beleuchteten Schaumvorhang?

Schräg gestellte Waschbürsten (Neigung: 25 Grad) erreichen alle Stellen am Heck, egal, ob es steil oder schräg ist oder Stufen hat. Für Vans mit ihren geraden Seitenwänden bleiben die Bürsten aufrecht im Lot.

Durch den patentierten „Knick“ schmiegen sich die Bürsten zur Wäsche an die Karosserie, dies schont den Lack. Ein Turbo-Mechanismus verkürzt den Trocknungsvorgang - und damit die Wartezeit für den Hintermann.

Auf der leicht zu trocknenden Dachfläche schaltet das Gebläse der Waschanlage einen Gang zurück, das spart ebenfalls Energie. Hingucker ist nicht zuletzt der bunte Schaumvorhang, er wird von hinten mit LED-Licht beleuchtet. Fast wie im (Auto-)Kino.

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

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