Berlin. Was sich für viele von uns beschaulich, kuschelig und romantisch anfühlt, ist für andere die Zeit der Großkampftage. Bis die Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum leuchten und die gebratene Gans auf dem festlich gedeckten Tisch duftet, ist eine ausgeklügelte Logistik gefordert.
Einzelhandel, Paketdienstleister und Wirtschaftsforscher beschäftigen sich schon Monate vorher mit dem Fest der Feste. „Vorbereitung ist alles“, sagt Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland (HDE) in Berlin: „Der Einzelhandel stellt sich ab September auf den großen Ansturm ein.“ Die Spitzenorganisation der Branche vertritt rund 400.000 selbstständige Unternehmen mit knapp drei Millionen Beschäftigten.
Zu den Vorbereitungen auf die heiße Phase gehört es, ausreichend Personal einzustellen. Mehr als jedes zehnte Unternehmen heuert für die Monate November und Dezember zusätzliche Mitarbeiter an, ergab eine Umfrage des Verbands. Besonders in der Woche vor Heiligabend rechnen Händler mit viel Trubel in ihren Geschäften.
Laut HDE-Umfrage klettert der Umsatz in der Branche dieses Jahr um 3 Prozent auf 94,5 Milliarden Euro. Im November und Dezember werden rund 15 Prozent mehr verkauft als sonst. In manchen Branchen, wie bei Spielwaren, verdoppelt sich das Geschäft sogar.