Leutkirch. Ob Quarkspeise, Frischkäse, Butter oder Hering in Sahnesoße: So gut wie jeder findet beim Blick in seinen Kühlschrank ein Produkt von Novoplast. Das Familienunternehmen mit Sitz in Leutkirch produziert hochwertige Kunststoffverpackungen - an sieben Tagen in der Woche, rund um die Uhr, vorrangig für die Lebensmittel-Industrie.

Bekannte Markenartikler aus der ganzen Welt setzen ebenso auf die Verpackungen der Allgäuer Spezialisten wie regionale Hersteller von Molkereiprodukten. Delikatessen-Anbieter sind unter den Kunden, aber auch große Ketten, die hier Kaffeebecher ordern. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei etwa 60 (!) Prozent.

Solider Schutz für frische und empfindliche Lebensmittel

Um die 50 Millionen rechteckige, runde oder auch ovale Becher werden von den 120 Mitarbeitern hier jeden Monat hergestellt. Sonderformen wie Doppelkammerbecher gehören ebenfalls zum Angebot und werden auf Wunsch individuell entwickelt. Im Creativ-Center entstehen Prototypen: Neue Verpackungen werden an den Maschinen und im Markt getestet, ehe die Serienproduktion anläuft.

Laut Statistik sind hierzulande etwa zwei Drittel der sogenannten Füllgüter für den privaten Verbrauch in Kunststoff verpackt. „Unsere Verpackungen schützen frische und empfindliche Lebensmittel perfekt und machen sie länger haltbar – deshalb sind sie im Alltag der Verbraucher unverzichtbar“, betont Vera Kowitz, Mitglied der Geschäftsleitung und kaufmännische Leiterin von Novoplast.

Führend in Sachen Dünnwandspritzguss

Das Familienunternehmen investiert konsequent in neue Technologien, nicht zuletzt, um Ressourcen zu schonen, Energie effizienter einzusetzen und immer leichtere Verpackungen herzustellen. Beim Dünnwandspritzguss gehört Novoplast denn auch zu den Technologie- und Marktführern. „Je dünner der Becher, umso weniger Granulat haben wir verbraucht“, erläutert Kowitz – das spart Kosten und ist umweltfreundlicher.

Gemeinsam mit den Lieferanten arbeitet man hier kontinuierlich weiter an umweltfreundlicheren Materialien und Herstellungsprozessen, damit beispielsweise ein Frischkäsebecher zu 100 Prozent recycelt werden kann. Auch mit biobasierten und bioabbaubaren Werkstoffen beschäftigt sich die Firma.

Moderne Fertigung erfordert gut ausgebildete Fachkräfte

„Wir wollen eine nachhaltige Rohstoffversorgung, bei der noch bessere Verpackungen mit noch weniger Material hergestellt werden, bei der Kunststoffe durch hochwertiges Recycling im Kreislauf geführt werden können und bei der mehr alternative Rohstoffe wie Recyclate und biobasierte Kunststoffe zum Einsatz kommen“, sagt Kowitz. Selbstverständlich ist für Novoplast, dass sich das Unternehmen in Sachen „null Granulatverlust“ vom Branchenfachverband IK zertifizieren lassen hat.

Entsprechend modern ist die komplette Fertigung des Betriebs ausgerichtet – bis hin zu vollautomatischen Einpacksystemen. Logische Folge: Ungelernte Hilfskräfte können immer weniger beschäftigt werden, die eigene Aus- und Weiterbildung wiederum hat einen hohen Stellenwert. Denn nur mit hochqualifizierten Fachkräften kann Novoplast im Wettbewerb bestehen – und auch in Zukunft an der Verpackung von morgen arbeiten.

Maja Becker-Mohr
Autorin

Maja Becker-Mohr ist für aktiv in den Unternehmen der hessischen Metall-, Elektro- und IT-Industrie sowie der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie unterwegs. Die Diplom-Meteorologin entdeckte ihr Herz für Wirtschaftsthemen als Redakteurin bei den VDI-Nachrichten in Düsseldorf, was sich bei ihr als Kommunikationschefin beim Arbeitgeberverband Hessenchemie noch vertiefte. In der Freizeit streift sie am liebsten durch Wald, Feld und Flur.

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