Mannheim. Alles fing an, als sie noch ein kleines Mädchen war und ihrem Bruder beim Fußballtraining zuschaute. „Mich schickte meine Mama zum Turnen und Tanzen, aber bald wurde klar, dass ich ganz was anderes wollte“, beschreibt sie. In ihr schlummerte eine tiefe Leidenschaft für Fußball!

aktiv besuchte die heute 20-jährige Sophie Riepl beim Technologieunternehmen ABB in Mannheim. Dort macht sie seit August eine Ausbildung. Ihre ganze Freizeit widmet sie ihrem Sport. Mit ihren Teams gewann sie schon einige Titel: U17 Europameisterin. Deutsche Meisterin mit der U17 des FC Bayern München. Deutsche Meisterin der 2. Frauen-Bundesliga, Staffel Süd, mit der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim. „Man opfert viel, aber man bekommt auch viel zurück“, so erklärt sie ihr Fußballfieber.

Ihre Ziele: Einen guten Berufsabschluss machen – und in der Ersten Bundesliga kicken

Tagsüber absolviert sie ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Dann setzt sie sich in den Zug. Die Fahrt zum abendlichen Training (viermal pro Woche) dauert über eine Stunde. Riepls Ziel: „Die Erste Bundesliga!“ Man werde mit sehr schönen Momenten belohnt, sagt sie, „dazu gehört auch das Miteinander im Team, und dass man viele neue Leute kennenlernt“.

Schon in der frühen Jugend war sie oft im Ausland, bei Länderspielen und Trainingslagern. Die Abwehrspielerin stammt aus Regen in Niederbayern, sie zog aber schon mit 17 in die Rhein-Neckar-Region: „Weil ich hier die beste Förderung bekam.“ Hier unterstützt der gemeinnützige Verein „Anpfiff ins Leben“ junge Athleten seiner zwölf Partnersportvereine dabei, sich durch Förderangebote in den Bereichen Sport, Schule, Beruf und Soziales bestmögliche Perspektiven für den weiteren Lebensweg zu schaffen. Aktuell profitieren davon rund 3.500 Fußballer, Handballer, Golfer und Eishockeyspieler.

ABB arbeitet mit dem Jugendförderverein „Anpfiff ins Leben“ zusammen

Riepl besuchte zunächst eine Sportlerklasse in einem speziellen Berufskolleg. Über Anpfiff ins Leben kam sie in Kontakt mit ABB. Das Unternehmen unterstützt den Jugendförderverein seit 2010. Eine Win-win-Situation. Denn Sportler sind für Unternehmen oft ideale Mitarbeiter – bringen sie doch Eigenschaften wie Teamgeist und Motivation von Haus aus mit. Riepl: „Im Sport erlebt man auch Niederlagen und gibt trotzdem nicht auf. Das hilft einem überall im Leben.“

Der Jugendförderverein „Anpfiff ins Leben“ unterstützt aktuell etwa 3.500 Sportler in der Rhein-Neckar-Region.

ABB bietet im Rahmen der Kooperation mit Anpfiff ins Leben am Ausbildungszentrum in Heidelberg auch Bewerbertrainings, Werkführungen und Praktika an. Und macht bei der Aufstiegshelfer-Initiative von Anpfiff ins Leben mit: Da begleiten Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von Firmen junge Sportler.

Der Arbeitsdirektor von ABB ist ihr persönlicher Mentor

So hat Riepl bei ABB einen ganz besonderen Mentor: Arbeitsdirektor und Finanzvorstand Markus Ochsner! Sie erhielt jüngst die Möglichkeit, ihn einen Arbeitstag lang zu begleiten. „Die Aufstiegshelfer-Initiative bietet eine tolle Gelegenheit, Jugendlichen unsere moderne und zukunftsgerichtete Ausbildung zu zeigen“, sagt Ochsner, dem es ein Anliegen ist, junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

ABB pflegt auch Bildungskooperationen mit anderen Sportvereinen und sozialen Einrichtungen. So haben sich schon rund 3.000 Mitarbeiter ehrenamtlich bei Wettkämpfen von „Special Olympics“ engagiert, der weltgrößten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. Im März sind bei den Winterspielen in Berchtesgaden wieder 100 ABB-Helfer dabei.

Nachgefragt

Wie kamen Sie zu Ihrer Ausbildung?

Ich stieß über verschiedene Beratungsangebote und das Berufsorientierungscamp von „Anpfiff ins Leben“ auf ABB und die Ausbildung.

Was reizt Sie am meisten?

Neues kennenzulernen und so viele Einblicke wie möglich in mir bisher unbekannte Bereiche zu bekommen.

Worauf kommt es an?

Dass man seine Ausbildung gut abschließt! Und seinem Betrieb auch etwas zurückgibt, indem man sich reinhängt.

 

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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