Cupertino. Ende Legende! Seit Mai produziert Apple keine iPods mehr. Nach 22 Jahren ist Schluss mit dem berühmtesten MP3-Player der Welt. Das letzte verbliebene Modell – den iPod touch – gibt’s nur noch, solange der Vorrat reicht.

Na, und? Könnte man fragen. Alles, was der iPod konnte, kann ein Smartphone auch – und noch viel mehr. Das stimmt. Aber ohne den kleinen Musikplayer hätte es das iPhone vermutlich nie gegeben.

Plötzlich war ein neues Geschäftsmodell da

Als Apple-Gründer Steve Jobs am 23. Oktober 2001 den ersten iPod veröffentlichte, schuf er ein ganz neues Kundenbedürfnis: Plötzlich wollte jeder möglichst einfach Musik kaufen und unterwegs hören. In den 1990ern musste man für den mobilen Musikgenuss mindestens einen Discman und eine CD haben – wenn nicht gar Ghettoblaster und Kassette. Kurz vor der iPod-Ära waren zwar schon MP3-Player auf dem Markt. Aber die konnten maximal 64 Songs speichern und waren nicht gerade nutzerfreundlich.

Für die große Vereinfachung – und damit den Durchbruch – sorgte erst Apple. 2001 gründeten die Kalifornier den Online-Musikladen iTunes. Dann kam der iPod mit Speicherplatz für sage und schreibe 1.000 Songs. Und plötzlich war ein neues Geschäftsmodell da. Medien digital verkaufen und auch gleich das Abspielgerät dafür mitliefern: Der iPod war der Urknall des geschlossenen Apple-Kosmos, der sich bis heute ausdehnt. Er hat als Innovationstreiber Geschichte geschrieben. Und ist jetzt selbst historisch.

Michael Aust
aktiv-Redakteur

Michael Aust berichtet bei aktiv als Reporter aus Betrieben und schreibt über Wirtschafts- und Verbraucherthemen. Nach seinem Germanistikstudium absolvierte er die Deutsche Journalistenschule, bevor er als Redakteur für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Mitarbeiter-Magazine diverser Unternehmen arbeitete. Privat spielt er Piano in einer Jazz-Band. 

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