Der Arbeitgeberverband Nordmetall und die IG Metall Küste haben beschlossen, den Tarifabschluss der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektro-Industrie mit Wirkung bis zum 30. September 2022 zu übernehmen und um einige Gesprächsverpflichtungen zu ergänzen.

Nordmetall-Verhandlungsführerin Lena Ströbele bezeichnete das Ergebnis als „fairen Kompromiss, der vor allem den Firmen in wirtschaftlich schwieriger Lage automatisch Möglichkeiten zur Kostenentlastung eröffnet“.

500 Euro Corona-Beihilfe für alle Mitarbeiter

Der Abschluss sieht unter anderem vor, dass die Mitarbeiter der M+E-Industrie im Juni 2021 eine Corona-Beihilfe von 500 Euro erhalten. Zudem wurde eine neue Sonderzahlung von 18,4 Prozent eines Monatsgehalts im Februar 2022 und von 27,6 Prozent eines Monatsgehalts ab Februar 2023 vereinbart und jährlich fortgeschrieben.

Die Leistung des tariflichen Zusatzgeldes B („T-Zug B“) wird im Oktober fällig und kann in Abhängigkeit vom Unternehmensergebnis entfallen. Ein weiteres Element der Vereinbarung sind optionale tarifliche Regelungen zur Begleitung betrieblicher Transformationsprozesse und zur Beschäftigungssicherung.

Keine tabellenwirksame Erhöhung der Tarifentgelte

„Die nun erreichte Einigung beweist die Handlungsfähigkeit der Tarifpartner“, so Lena Ströbele, die als Personaldirektorin der Lürssen Gruppe tätig ist. „Die 240 Unternehmen der norddeutschen M+E-Industrie müssen nun auch in diesem Jahr keine Erhöhung der Tarifentgelte nach Tabelle schultern. Das war uns angesichts der sehr heterogenen Lage in der Industrie wichtig, die besonders im Schiff- und Flugzeugbau keine neuen Belastungen zulässt.“

Die Tarifparteien sind sich zudem einig, die Ausbildungsbereitschaft in den Betrieben besonders zu fördern. Und sie empfehlen, dual Studierende nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums in ein Arbeitsverhältnis zu übernehmen.

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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