München. Das Rheinland rückt näher an den Freistaat: Ab dem neuen Dezemberfahrplan setzt die Deutsche Bahn besonders schnelle ICE-Sprinter von München über Nürnberg nach Köln ein. Nur knapp vier Stunden dauert die Fahrt dann. Gegenüber der „normalen“ ICE-Verbindung eine Zeitersparnis von 30 Minuten!

Projekte wie diese zeigen: Wenn die Schienen-Infrastruktur entsprechend ausgebaut wird, ist Zugfahren auf innerdeutschen Strecken durchaus eine gute, klimafreundliche Alternative zum Fliegen.

Digitale Technik macht Zugverkehr schneller

Allerdings dauern solche Projekte von der Planung bis zur Umsetzung gerne auch mal Jahrzehnte. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft hat daher schon wiederholt angemahnt, dass Deutschland hier deutlich schneller werden muss.

Steht die Infrastruktur erst mal, kommt das den Reisenden zugute. So geht es zukünftig deutlich flotter Richtung Berlin, dank zusätzlicher Sprinter-ICEs. Nach Hamburg oder Zürich sparen Reisende ebenfalls 30 Minuten Fahrzeit ab München.

Oft reicht es statt eines Neubaus schon, bestehende Strecken zu verbessern. In das gesamte Schienennetz investiert die Bahn in den kommenden Jahren viel Geld, sodass endlich auch auf vielen regionalen Strecken elektrisch betriebene Züge fahren können: etwa von München nach Lindau, Richtung Mühldorf am Inn, auf der Franken-Sachsen-Magistrale von Nürnberg über Marktredwitz bis zur tschechischen Grenze. Vorteile sind häufig kürzere Fahrzeiten sowie engere Taktungen für das Pendeln zur Arbeit – und eine höhere Sicherheit auf den Gleisen.

Dabei hilft auch digtale Technik: etwa das neue digitale Stellwerk in Donauwörth, das laut Bahn Ende 2021 in Betrieb gehen soll und eines der ersten Stellwerke mit digitaler Technik auf einer Hauptverkehrsader ist. Diese Neuerung hatte der Bund als Projekt mit hoher Priorität im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgelegt, ebenso den Ausbau der ICE-Fernverkehrsstrecken Richtung Rheinland sowie Hamburg. Allein 2021 flossen deutschlandweit 12,7 Milliarden Euro in die Eisenbahn-Infrastruktur.

Tunnelstück für Ring zum Flughafen fertig

Wichtig für den Pendlerverkehr sind in Bayern zudem der Ausbau des Münchener sowie des Nürnberger S-Bahn-Netzes. Auf der Agenda der Staatsregierung steht auch die bessere Anbindung des Münchener Flughafens in alle Regionen Bayerns. Künftig sollen S-Bahnen im Ring zwischen München-Freising-Erding den Flughafen anfahren. Dafür ist erst vor Kurzem nach dreijähriger Bauzeit ein neues Tunnelstück am Flughafen fertig geworden. Bis allerdings 2029 die ersten Züge in diesem Ring rollen, sind weitere Arbeiten nötig.

Alix Sauer
Leiterin aktiv-Redaktion Bayern

Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.

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