Berlin. Fast nichts ist unmöglich. Medizintechnik macht schwache Herzen wieder stark, lässt Blinde sehen, ersetzt kranke Körperteile. Und der medizinische Fortschritt geht jeden Tag weiter. Deutsche Unternehmen gestalten ihn maßgeblich mit.

In der Branche arbeiten hierzulande rund 235.000 Menschen, viele von ihnen an Innovationen. Denn im Durchschnitt investieren Med-Tech-Unternehmen 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Ein riesiges Produktspektrumbieten die deutschen Hersteller an. Das Unternehmen Fresenius Medical Care mit Hauptsitz in Bad Homburg etwa erleichert unter anderem Dialyse-Patienten das Leben, mit extrem kleinen und handlichen Geräten für die Heim-Dialyse.

Der Mittelständler Otto Bock aus Duderstadt ist Weltmarktführer in der Prothetik und hat die „Bebionic Hand“ entwickelt, mit der Handamputierte greifen können. Otto Bock produziert auch „Exoskelette“, die Industrie-Beschäftigten die Arbeit erleichtern.

B. Braun aus Melsungen, eines der weltweit führenden Med-Tech-Unternehmen, hat Lösungen für alles vom Wund-Management bis zur Neurochirurgie. Etwa innovative Stents, mit denen Gefäßkrankheiten immer noch besser behandelt werden können.

  • Das Auslandsgeschäft ist in der Branche von zentraler Bedeutung. Die deutschen Unternehmen machen rund zwei Drittel ihres Umsatzes in anderen Ländern. Sie liegen mit ihrem Welthandelsanteil auf Platz zwei hinter den USA.
  • Kleine und mittelständische Unternehmen prägen die Branche: 93 Prozent der Betriebe beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter.
  • Der Gesamtumsatz aller produzierenden deutschen Medizintechnik-Unternehmen lag im vergangenen Jahr bei 36 Milliarden Euro.
  • Steigende Produktionskosten machen den Betrieben allerdings zu schaffen. Im Mai waren die Kosten für Vorleistungsgüter hier um 25 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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