Kirchheim unter Teck. Feinste Staubpartikel, winzige Metallspäne, klebrige Dämpfe: In der Industrie-Produktion entstehen auch mal lästige Nebenprodukte. So klein, dass man sie kaum sieht. Tausende verschiedene Stoffe können da anfallen – und bei Keller Lufttechnik kennt man sie alle!

Die 360 Mitarbeiter des Betriebs in Kirchheim unter Teck sind nämlich Frischluft-Fanatiker: Sie liefern der Industrie Anlagen, die selbst die kleinsten Störenfriede aus der Luft eliminieren.

Filtertechnik sorgt dafür, dass kaum Reststaub übrig bleibt

Solche Anlagen reinigen die Luft und somit den Arbeitsraum des Werkers. Einige sind nur schrankgroß, andere sogar größer als ein Schiffscontainer. „Und jede Anlage ist anders“, verdeutlicht Oliver Haase, Prokurist und Vertriebsleiter, beim aktiv -Besuch.

Jedes Exemplar werde individuell für den Kunden geplant. In 65 Staaten hat Keller solche Geräte und Anlagen schon geliefert. „Und jedes Jahr kommen ungefähr 700 neue dazu“, freut sich Haase. Er beobachtet einen Trend: „Immer mehr Betriebe wollen ihre Hallenluft sogar noch sauberer halten, als es die gesetzlichen Grenzwerte vorschreiben.“

Bei den leistungsfähigsten Systemen bleiben pro Kubikmeter Luft nur 0,1 Milligramm Reststaub übrig. Und jedweder Reststaub wird durch nachgeschaltete Filter zum Teil noch weiter reduziert.

Jens Kuhn leitet die Auftragsbearbeitung des Familienunternehmens, er erklärt: „Wir arbeiten hier mit vier verschiedenen Abscheide-Technologien, das ist einzigartig am Markt. Am häufigsten wird die Trockenabscheidung genutzt.“

Fernüberwachung kann Ausfälle der Anlagen verhindern

Neuerdings senden die Anlagen auf Wunsch auch Daten! Die kann Keller aus der Ferne überwachen, um Ausfälle zu verhindern. Für die Kunden wird zudem ein niedriger Stromverbrauch immer wichtiger. Den erreichen die Keller-Spezialisten etwa mit einer optimierten Auslegung durch Strömungssimulation.

„Auch bei der Filtertechnik gibt es Möglichkeiten, durch geringeren Widerstand Strom zu sparen“, weiß Kuhn. Im eigenen Betrieb optimieren die Mitarbeiter den Stromverbrauch natürlich auch, wo es nur geht – in fünf Jahren haben sie ihn um ein Viertel gesenkt!

Der Mittelständler sorgt übrigens nicht nur in der Auto- und der Metall-Industrie für saubere Luft, sondern auch in ganz anderen Branchen. Etwa bei der Deutschen Bundesbank: Dort saugen Anlagen aus Kirchheim die Papierschnipsel ab, wenn Geldscheine geschreddert werden, und verarbeiten sie dann gleich noch zu Briketts.

Barbara Auer
aktiv-Redakteurin

Barbara Auer berichtet aus der aktiv-Redaktion Stuttgart vor allem über die Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs – auch gerne mal mit der Videokamera. Nach dem Studium der Sozialwissenschaft mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre volontierte sie beim „Münchner Merkur“. Wenn Barbara nicht für aktiv im Einsatz ist, streift sie am liebsten durch Wiesen und Wälder – und fotografiert und filmt dabei, von der Blume bis zur Landschaft.

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