Hamburg/Celle. Es ist wieder Zeit für die Weihnachtsbäckerei. Immer mit dabei ist Lebkuchen, genauer: Honigkuchen. Denn das beliebte Weihnachtsgebäck wird traditionell mit Honig gesüßt.
Der schmeckt auch sonst vielen Deutschen. Ob auf dem Frühstücksbrot, zum Backen und Kochen oder zum Süßen von Tee und anderen Lebensmitteln: 2019 aßen die Bundesbürger knapp 80.000 Tonnen des goldenen Produkts – fast ein Kilo pro Kopf.
Dabei gibt es Geschmacksunterschiede innerhalb Deutschlands: „Der Norden bevorzugt helle Sorten wie etwa Rapshonig. Je weiter man in den Süden kommt, um so beliebter werden aromatische, würzige Sorten wie Wald- und Tannenhonige.“ So erklärt es Helena Melnikov vom Honig-Verband in Hamburg.
Ob als zurückhaltende Süße im Friesentee oder als natürlicher Geschmacksverstärker in der Bratenkruste – das naturbelassene Lebensmittel darf laut deutscher Verordnung nichts anderes enthalten als: Honig! „Honigarten dürfen gerührt und gemischt werden. Es darf nichts hinzugefügt oder entfernt werden“, so Melnikov.
Das ist auch gar nicht nötig. Denn in dem klebrigen Superfood steckt jede Menge natürlicher Power. Zuallererst Zucker – „und zwar in Form von Frucht- und Traubenzucker, diese sind für den Menschen verträglicher als normaler Haushaltszucker“, erklärt Werner von der Ohe, Leiter des Instituts für Bienenkunde in Celle. Auch sonst sei Honig wertvoller als andere Süßungsmittel: Er enthalte Mineralstoffe, Aminosäuren, Proteine und Enzyme.
Honig im Tee kann bei Halsschmerzen helfen
Diese Enzyme wirken antibakteriell. Darum nutzten schon die alten Ägypter Honig zur Wundversorgung! Und bis heute setzen Erkältungsgeplagte auf mit Honig gesüßten Tee oder honighaltige Bonbons, um Halsschmerzen zu lindern.
„Deutscher Honig“ darf sich der Nektar übrigens nur nennen, wenn er von Imkern in Deutschland gesammelt wurde. „Und bei sortenreinen Honigen müssen mindestens 60 Prozent der Pollen von der gleichen Pflanzenart stammen“, sagt von der Ohe. Wer Honig im Supermarkt kauft, findet oft die Bezeichnung „Mischung aus EU-Ländern“ oder auch „Nicht-EU-Ländern“. Solcherlei Honig stammt meistens aus der Ukraine, aus Mexiko oder Argentinien: Diese drei Länder lieferten uns zuletzt mehr als die Hälfte des insgesamt verzehrten Honigs!
Ob aus dem heimischen Bienenstock oder importiert: Damit Honig den Geschmack behält, sollte man die Gläser bei 15 bis 18 Grad lagern, am besten in einem dunklen Vorratsraum. Und wird Honig mal zu kalt und verfestigt sich, hilft ein warmes Wasserbad.