Auge in Auge mit mächtigen Mammuts, Höhlenlöwen und Riesenhirsch. Die Ausstellung „Eiszeit: Mensch. Natur. Klima“ in Rosenheim zeigt bis 11. Dezember die großen Säugetiere, die vor rund 10.000 Jahren durchs Alpenvorland streiften, lebensecht rekonstruiert, inklusive Fell. Unsere Urahnen, die Steinzeitmenschen, begleitet die Schau im Lokschuppen ebenfalls durch ein Eiszeit-Jahr. Bei ihnen kam etwa ein Omelett mit Brennnesseln und Löwenzahnpommes auf den Tisch. Das Nachkochen ist möglich, die Steinzeit-Rezepte gibt’s zum Download. 
lokschuppen.de/eiszeit/ausstellung.

Wer entdecken will, wie die eiszeitlichen Gletscher einst die Landschaft vor der Haustür formten, hat viele Routen zur Auswahl. Der Inn, sein Flussbett und die bis heute sichtbaren Auswirkungen vergangener Eiszeiten stehen im Mittelpunkt der Eiszeitradtour am Inn. Start und Ziel ist Kraiburg (Fahrtzeit drei Stunden). Zwischen Innschleifen geht es über Ebing nach Mühldorf. Die Innterrassen zeigen, welche Kräften wirkten, als hier noch mächtige Eisschilde lagen.
inn-salzach.com/a-eiszeit-tour

Etwas weiter südlich wartet eine Eiszeitrunde um den Chiemsee, ebenfalls mit dem Rad (30 Kilometer, knapp drei Stunden). Sie beginnt am Siegsdorfer Schwimmbad und bietet immer wieder schöne Bergblicke. Ein Stopp in Innzell ermöglicht eine kurze Wanderung auf dem dortigen Moor- und Erlebnispfad. Er führt durch die Inzeller Filzen, die entstanden sind, als die Gletscher hier vor circa 12.000 Jahren abschmolzen. 
chiemsee-chiemgau.info/eiszeitrunde

Unweit davon liegt der Inzeller Gletschergarten. Schautafeln zeigen dort, was es mit Riesentöpfen, Findlingen und Gletschermühlen auf sich hat. 
inzell.de/gletschergarten/

Durch die Auenlandschaft geht es zurück nach Siegsdorf, einem weiteren wichtigen Platz für Wissen rund um die Eiszeit. An dem Ort wurde das bisher größte Mammutskelett Europas gefunden, es ist circa 45.000 Jahre alt und im Naturkunde- und Mammutmuseum Siegsdorf ausgestellt. Auf vier Stockwerken geht es durch 250 Millionen Jahre Erdgeschichte in Südbayern mit Informationen zu Geologie, Fossilien sowie den Giganten der Eiszeit. Ein Landschaftsmodell zeigt, wie der Chiemsee entstand. Nicht zu verfehlen ist zudem „Rudi“, die lebensgroße Mammutskulptur im Außengelände. Der Name stammt vom Fundort „Rudhart“ bei Siegsdorf. 
museum-siegsdorf.de/museum.php​​​​​​

Eiszeitliche Landschaftsformen inklusive Gletscherschliff kann man auf dem geologischen Rundwanderweg Wallgau entdecken. Die familientaugliche Strecke führt vorbei an „Tumuli“, spitzen Hügeln, die in der Eiszeit durch Flussablagerungen inmitten der Gletscher entstanden sind. In ganz Bayern gibt es nur sieben Tumuli, drei davon kann man hier bewundern. 
alpenwelt-karwendel.de

Auch das Urzeitmuseum Taufkirchen gibt Einblick in die Tierwelt der jüngsten Eiszeit. In der kürzlich renovierten Ausstellung sind Originalskelette von Bison bis Mammut vor gemalten Schneelandschaften zu sehen – und eine Grotte mit Familie Höhlenbär. 
urzeitmuseum.de

Friederike Storz
aktiv-Redakteurin

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.

Alle Beiträge der Autorin