Dass Wiebke Rentsch eine Karriere in der IT einschlagen würde, das war früh absehbar. Schon als Kind löste sie mit Leidenschaft Logik-Rätsel. Auf dem Gymnasium war Informatik ihr Lieblingsfach. Und später lernte sie, inspiriert von ihrem Bruder, das Programmieren.

Nun macht sie bei Dräger in Lübeck eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Systemintegration. Eine Frau in der IT? Das hat in vielen deutschen Betrieben immer noch Seltenheitswert – trotz aller Versuche, Frauen für MINT-Berufe zu begeistern.

Wiebke Rentsch musste man nicht begeistern, sie ist mit ihrer Entscheidung absolut zufrieden. „Ich bin hier super aufgenommen worden“, sagt die 24-Jährige. „Jetzt lerne ich genau das, was mir am meisten Spaß macht. Ich fühle mich sehr wohl und kann jeder interessierten Jugendlichen die Ausbildung wärmstens empfehlen.“

Die IT-Ausbildung bei Dräger in Lübeck ist sehr vielseitig: „Jeder Tag ist anders“

In dem IT-Bereich des Lübecker Unternehmens konnte sie schon viele Bereiche kennenlernen. „Jeder Tag ist anders, das macht die Lehre vielseitig.“ Vor allem der Praxisbezug begeistert sie, aber auch das Lernen in der Berufsschule fällt ihr leicht, sodass sie die eigentlich auf drei Jahre konzipierte Lehre auf zweieinhalb Jahre verkürzen kann.

Begeisterungsfähigkeit, Ausdauer und Zielstrebigkeit sind wesentliche Merkmale, die die Lübeckerin auf sich vereint. Nach dem Abi absolvierte sie zunächst ein Studium der Wirtschaftsinformatik und machte dort ihren Bachelor. „Das war eine gute Basis, aber für meinen Geschmack lag der Fokus zu sehr auf BWL“, sagt Rentsch. „Ich sehe mich mehr in der reinen IT.“

Zum Studieren war sie nach Halle an der Saale umgezogen. Aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern, stellte die junge Frau in Sachsen-Anhalt dann schnell fest, dass der Norden Deutschlands ihr doch näher liegt.

Die IT ist Berufung und Beruf – die Musik am Feierabend „ein wunderbarer Ausgleich“

Umso wohler fühlt sie sich bei Dräger. Am Wochenende fährt sie oft zu ihren Eltern, die in der Nähe von Neubrandenburg und damit nur zwei Stunden entfernt leben. Dann, wie auch am Feierabend, geht sie gerne ihren Hobbys nach.

Und die haben eine Menge mit Musik zu tun, denn Rentsch spielt gleich drei Instrumente: Seit 15 Jahren Akkordeon, seit rund 10 Jahren Gitarre und seit 6 Jahren Klavier. Mit dem Akkordeon trat sie auch regelmäßig in einer Band ihrer Musikschule auf.

„Die Musik ist ein wunderbarer Ausgleich zur Arbeit“, sagt die Auszubildende. Aber nicht der einzige. Denn zwischendurch ist Wiebke Rentsch auch noch auf dem Fahrrad oder auf Inline-Skatern unterwegs. Wenn die Zeit dafür reicht.