Krieg in Europa. Eine humanitäre Katastrophe. Fürchterliches Leid ist über Menschen in der Ukraine hereingebrochen. Der russische Angriff auf das demokratische, dem Westen zugewandte Land wird weit über die betroffene Region hinaus unabsehbare Folgen haben – langfristig für die Stabilität der Weltordnung, unmittelbar für die Volkswirtschaften Europas, nicht zuletzt für Deutschland.

So drohen zunächst massiv steigende Gaspreise schmerzhafte Auswirkungen für die Gesamtwirtschaft nach sich zu ziehen. Um mehr als 30 Prozent hat sich Erdgas ja bereits seit Jahresbeginn verteuert. Unternehmen und Verbraucher werden unter noch höheren Preisen zu leiden haben.

Existenziell ist die Gefahr für die deutschen Unternehmen, die im Russland-Geschäft besonders engagiert sind. Allerdings sind die Handelsbeziehungen schon seit der russischen Annexion der Krim stark beeinträchtigt. So rangiert Russland nur auf Rang 13 der deutschen Exportländer. Mit den neuen, massiven Sanktionen des Westens nimmt diese Bedeutung in rasanter Geschwindigkeit weiter ab.

Ermutigend ist in diesen dunklen Tagen, dass die großen Industriestaaten der Welt in engem Schulterschluss agieren. Es ist wichtig, dass der Westen die harten Sanktionen gegen Russland gemeinsam vertritt – und dass er trotz allem die Möglichkeit zu Verhandlungen offenhält.

Thomas Goldau
Redaktionsleiter aktiv

Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.

Alle Beiträge des Autors