Plastikkleinteile aus dem 3-D-Drucker, klar, kennt man. Im nordrhein-westfälischen Beckum aber wird gerade im Rahmen eines Pilotprojekts ein ganzes Haus gedruckt! Aus flüssigem Beton! Maurer sucht man auf der Test-Baustelle vergebens, zwei Techniker bedienen den Riesendrucker. Die Digitalisierung – jetzt hat sie auch den Bau erreicht.
Okay – die gedruckten Mauern sehen aus wie aufgeschichtete Knetgummiwülste. Und was die Pilotprojekt-Bude am Ende so gekostet haben wird, wissen die Verantwortlichen noch gar nicht.
Bloß – darum geht’s auch nicht. Vielmehr wird hier ein akutes Branchen-Problem gelöst – mittels Innovation. „Pünktlich wie die Maurer“, davon konnten Häuslebauer zuletzt bloß träumen. Auf Monate waren die Männer mit der Kelle ausgebucht. Gründe: Der Bauboom und der Fachkräftemangel. Längst plagt der auch das Handwerk.
Setzt sich der Betondrucker durch, könnten Wohnhäuser womöglich schneller und kostengünstiger gebaut werden. Was übrigens auch für unseren überhitzten Wohnungsmarkt ein Segen wäre.