Zeven. Ob Schnuller, Nuckel oder Nuggi – so ein Beruhigungssauger muss eine Menge aushalten können, damit ein Baby gefahrlos daran saugen kann. Eine Qualitätsprüfung ist dafür der Reißtest. Und der kann mächtig Spaß machen, was Swea Wrobel und Jan-Lukas Pils anschaulich beweisen. Sie drehen, drehen und drehen an der Kurbel ihres selbst gebauten Prüfstands. Ein Messgerät zeigt: Erst bei 24 Kilogramm löst sich die Schnullerfläche von der Mundplatte. „Test lässig bestanden“, sagt Swea. Denn der Gesetzgeber schreibt gerade mal acht Kilogramm Belastung vor.

IdeenExpo bietet 670 Mitmachexponate von 270 Ausstellern

Swea (19) lernt Industriemechanikerin, Jan-Lukas (20) wird Industriekaufmann beim Kautschukspezialisten Mapa im norddeutschen Zeven. Sie gehören zusammen mit Ausbildungsleiterin Corinna Schweppe und ihrer Assistentin Merle Hauschild zum zwölfköpfigen IdeenExpo-Team der Firma, das vom 15. bis 23. Juni auf dem Messegelände in Hannover dabei ist.

Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Mitmach- und Erlebnisveranstaltung werden 670 Mitmachexponate von 270 Ausstellern das Publikum begeistern. Und mittendrin - die Kautschuk-Branche.

Bei Mapa steigt die Vorfreude. „Wir wissen aus den Vorjahren, dass es besonders für die Auszubildenden eine tolle Erfahrung werden wird“, sagt Ausbildungsleiterin Corinna Schweppe. Merle Hauschild war schon vor zwei Jahren dabei. „Wir haben den ganzen Tag mit unglaublich vielen Schülern gesprochen und erzählt, wie unser Berufsalltag aussieht.“ Zwar ist sie abends todmüde ins Bett gefallen, „aber es hat riesigen Spaß gemacht“, erinnert sie sich.

Messebesucher können am Stand von Mapa eigene Schnuller-Designs gestalten

Zum Erfolgsrezept zählen die Mitmachexponate. „Mach doch einfach“, so das Motto der großen Schau. Und genau da knüpft auch das Mapa-Team an. Es sucht kreative Köpfe unter den Messebesuchern. Am Mapa-Stand lassen sich auch eigene Schnuller-Designs gestalten. Am Ende der IdeenExpo werden fünf Sieger ausgelost.

Dass man Schnuller nach seinen individuellen Wünschen gestaltet, liegt voll im Trend, bestätigt Schweppe. „Die Lieblingsfarbe, das Lieblingswort oder der Lieblingsname auf dem Schnuller, alles ist möglich.“ Die Nachfrage sei riesig. Es bestellten Eltern Schnuller fürs Kind, Großeltern fürs Enkelkind – und mitunter die werdenden Eltern für die künftigen Großeltern, um den Nachwuchs auf diese Weise anzukündigen.

Zeigen, dass es Spaß macht, bei Mapa zu arbeiten

Mapa ist Marktführer für Schnuller und Sauger, auch Kondome sind im Programm. Spaß ist garantiert, wenn die Mapa-Auszubildenden auf der IdeenExpo zeigen, wie dehnbar ein Kondom ist. Die europäische Norm schreibt vor, dass mindestens 18 Liter Luft reinpassen müssen. Das verspricht Gaudi, wenn die Schüler in einem kleinen Wettbewerb gegeneinander antreten und ein Kondom mithilfe von Luftpumpen so schnell wie möglich zum Platzen bringen.

„Wir wollen zeigen, dass es Spaß macht, bei uns zu arbeiten“, erklärt der angehende Industriemechaniker Jan-Lukas. „Eigentlich wollte ich studieren. Aber als ich nach dem Abi das Vorstellungsgespräch bei Mapa hatte, wusste ich sofort: Hier stimmt das Klima. Und deshalb wollte ich hier unbedingt anfangen.“

Mapa: Traditionsbetrieb seit 1947

  • Zur amerikanischen Newell-Gruppe gehört Mapa heute. Gegründet wurde das traditionsreiche Unternehmen 1947 als „Hanseatisches Gummiwerk Bachmann & Co. KG“. Produziert wurden damals Gummihandschuhe und Kondome.
  • NUK-Schnuller und Sauger für Trinkflaschen kamen 1956 hinzu. Bis heute sind Mediziner an der Produktentwicklung beteiligt.
  • Individuelle Schnuller online bestellen: Farbe, Muster, Fotos und Text aussuchen, das können Kunden unter nuk.de/schnulleratelier.

Die IdeenExpo 2019

Mega-Partys und Berufsinfos

  • 17,5 Millionen Euro Budget für die 7. IdeenExpo in Hannover.
  • 110.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
  • 500 Tüftler aus 19 Nationen treten zum Wettbewerb an.
Werner Fricke
Autor

Werner Fricke kennt die niedersächsische Metall- und Elektro-Industrie aus dem Effeff. Denn nach seiner Tätigkeit als Journalist in Hannover wechselte er als Leiter der Geschäftsstelle zum Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. So schreibt er für aktiv über norddeutsche Betriebe und deren Mitarbeiter. Als Fan von Hannover 96 erlebt er in seiner Freizeit Höhen und Tiefen.

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