Der Medizintechnikkonzern Dräger hat im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie von der US-Regierung einen Großauftrag für die Produktion von Atemschutzmasken vom Typ FFP2 erhalten. Geplant ist eine Stückzahl im höheren zweistelligen Millionenbereich. Dafür will das Unternehmen ein neues Werk an der Ostküste der USA errichten.

Infolge der aktuellen Verhältnisse seien die weltweiten Produktionskapazitäten von Masken dieser Art voll ausgeschöpft, sagte Vorstandsmitglied Rainer Klug, der bei Dräger den Bereich Sicherheitstechnik leitet. „Um den Bedarf trotzdem zu decken, stellen wir den USA lokal eine neue Fabrik hin. Das ist ein pragmatischer Ansatz, der nachhaltig Hilfe schafft.“ Die Produktion soll bereits im September starten.

Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung für Klinikpersonal

Masken vom Typ FFP (Filtering Face Pieces) bestehen aus festerem Material und sind meist mit einem Ventil ausgestattet. Sie sind in drei verschiedenen Schutzstufen erhältlich, wobei FFP2-Masken laut Vorgabe mindestens 94 Prozent eines bestimmten Prüf-Aerosols zurückhalten müssen.

Einen weiteren Großauftrag hat Dräger von der deutschen Bundesregierung erhalten. Der beinhaltet die Lieferung von 10.000 Beatmungsgeräten und Schutzausrüstung für Klinikpersonal.

500 zusätzliche Stellen

Zum Auftragswert machte das Unternehmen bislang keine Angaben. Fest steht jedoch, dass die Produktionskapazitäten in Lübeck erheblich ausgeweitet werden müssen. Allein am Stammsitz Lübeck sollen bis zu 500 weitere Mitarbeiter eingestellt werden.

Wie sich diese Aufträge auf das Jahresergebnis von Dräger auswirken, ist noch offen. Im vergangenen Jahr hatten die Lübecker ihren Umsatz um 7 Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro gesteigert und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 6 Prozent auf 66,6 Millionen Euro erhöht. Der Überschuss lag bei 33,8 Millionen Euro.

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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