Bitterfeld-Wolfen. Unter dem Mikroskop sehen die gerade hergestellten Salzkristalle noch viel imposanter aus als ohne Vergrößerung – Schüler Max Christmann ist hellauf begeistert. Nicht nur von den Kristallen, sondern von all dem Neuen, das er hier gelernt und entdeckt hat: in den 14 Tagen seines Praktikums am ABI Lab, dem Schülerlabor des Technologie- und Gründerzentrums Bitterfeld-Wolfen (TGZ).

„Ich habe zum Beispiel den Zuckergehalt von Cola ermittelt, Alkohol hergestellt und die Wirkungsweise von Mitteln gegen Sodbrennen kennengelernt“, zählt der 14-Jährige auf. Er besucht eine neunte Klasse der örtlichen Helene-Lange-Sekundarschule. „Chemie ist mein Lieblingsfach“, sagt der Jugendliche. Er kann sich gut vorstellen, mal einen Chemieberuf zu erlernen.

Über das Schülerpraktikum zur Naturwissenschaft

Das ABI Lab, getragen und finanziert von der Stadt Bitterfeld-Wolfen, macht nicht nur so ein Schülerpraktikum möglich. Sondern es bietet auch Schnupperkurse für Grundschüler an, Projekttage für Klassenverbände, altersgerechte Ferienprojekte, Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer – und es betreut Aktivitäten rund um die Wettbewerbe „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“.

Das Anliegen des 2005 gegründeten und bestens ausgestatteten Schülerlabors ist es, jungen Leuten aus der Region Naturwissenschaften anschaulich zu vermitteln. Dafür stehen auch die Chemiker Egbert Lange und seine Kollegin Renate Löffler, die gemeinsam mit zwei Laboranten junge und ältere Schüler bei spannenden Entdeckungen begleiten. Und das mit viel Erfolg: Seit 2011 haben Schüler, die hier betreut wurden, beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ schon mehrfach erste Preise abgeräumt!

Zuletzt hatten wir jährlich rund 1.000 junge Leute im Haus

„In den letzten Jahren hatten wir jährlich rund 1.000 junge Leute im Haus“, berichtet Lange, der früher in der Filmfabrik Wolfen forschte. „Wir könnten eine größere Nachfrage aus den Schulen nach unseren Kursen aber durchaus stemmen.“

Das Interesse der Wirtschaft ist jedenfalls groß: Viele Firmen des Chemieparks unterstützen das Schülerlabor mit Geld und Sachmitteln – in der Hoffnung auf chemiebegeisterte junge Leute, die später mal zu ihnen finden könnten. Kürzlich spendierte die Bayer-Stiftung dem ABI Lab satte 12.000 Euro, vom Verband der Chemischen Industrie kamen über den Fonds der Chemischen Industrie weitere 10.000 Euro für die wichtige Arbeit.