Mecklenburger Metallguss liefert Schrauben für zehn Schiffe

Der ostdeutsche Traditionsbetrieb soll die zehn größten Containerschiffe der Welt mit Antriebsschrauben ausstatten, so Geschäftsführer Manfred Urban. Die Schiffe mit jeweils 18.000 Container-Stellplätzen werden derzeit im Auftrag eines dänischen Reederei-Konzerns in Südkorea gebaut.

Zum Vergleich: Das bisher größte Containerschiff, die Ende 2006 gelieferte „Emma Mærsk“, hat laut Urban rund 13.400 Stellplätze. Der dafür erforderliche Propeller, der ein Gewicht von 130 Tonnen und einen Durchmesser von fast zehn Metern hat, war ebenfalls von den Mecklenburgern gefertigt worden.

Transport durch vier Bundesländer

Kritik äußerte der MMG-Chef bezüglich der hohen Kosten für die mit der Aus­lieferung verbundenen Schwertransporte, die nur mit Polizei-Begleitung stattfinden dürfen.

Hintergrund: Die Propeller müssen über die A19 und A24 bis Hamburg und dann per Schiff nach Asien gebracht werden. „Allein für die 23 Kilometer bis zur Autobahn zahlen wir 1.000 Euro pro Transport “, sagte Urban. Erschwert werde die Fahrt zudem durch die verschiedenen Länder-Standards, denn: „Auf dem Weg in den Hamburger Hafen müssen wir durch vier Bundesländer.“

Die Gießerei hat eine mehr als 130-jährige Tradition. Vor 1939 entstanden hier Teile aus Eisen, im Zweiten Weltkrieg Aluminiumteile für den Flugzeugbau. Nach 1945 produzierte die Firma erst Bratpfannen und Kochtöpfe, ab 1948 dann Schiffspropeller für die DDR-Flotte.

Seit 1991 firmiert das Unternehmen als Mecklenburger Metallguss GmbH, die Zahl der Mitarbeiter liegt bei rund 220. Im Jahr 2010 wurden etwa 80 Millionen Euro umgesetzt.

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

Alle Beiträge des Autors